Kommentar

Marke "Bereitschaftsdienst"

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Warum ausgerechnet Deutschland vor knapp einem Jahr als erstes Land in Europa die Rufnummer 116 117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst einführen musste, erschließt sich erst auf den zweiten Blick.

Nirgendwo sonst in Europa stehen ambulanter und stationärer Sektor in solch scharfer Konkurrenz zueinander wie hierzulande. Das gilt auch für den medizinischen Versorgungsbedarf außerhalb der Praxisöffnungszeiten.

Für die meisten niedergelassenen Ärzte ist es deshalb gut, dass die Vertreter der KVen vor etwas mehr als zwei Jahren wie europäische Musterschüler die Finger gehoben und von Brüssel den Zuschlag erhalten haben, als erste ein solches System aufzubauen.

Die einheitliche Nummer, wenn sie denn irgendwann einmal flächendeckend eingeführt sein wird, verleiht dem Bereitschaftsdienst der niedergelassenen Ärzte nämlich den Wert einer Marke, der ihm ein schärferes Profil in der Abgrenzung zum unter 112 erreichbaren Rettungsdienst für Notfälle verleiht.

Das kann sich für die Ärzte auszahlen. Wenn schon nachts und am Wochenende arbeiten, dann sollen die einfachen Behandlungsfälle auch in den Praxen und nicht in den Klinikambulanzen landen. Das ist das Kalkül, das dahinter steckt.

Lesen Sie dazu auch: Ein Jahr 116 117: Langsam klingelt's

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen