Arbeitslosigkeit

Psychosoziales Coaching zeigt Erfolg

Veröffentlicht:

LEIPZIG. Eine strukturierte psychosoziale Betreuung kann älteren Langzeitarbeitslosen den Weg zurück in den Beruf erleichtern. Zu diesem Schluss kommen die Verantwortlichen eines Leipziger Modellprojekts, das nun aktuell ausgewertet wurde. So konnte etwa ein Drittel von 1000 Projekteilnehmern innerhalb von vier Jahren wieder einen festen Job erhalten.

Die Mehrheit der älteren Langzeitarbeitslosen leide an bisher unzureichend behandelten psychischen Erkrankungen, hieß es. So habe das gemeinsame Projekt des Jobcenters Leipzig und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Leipzig gezeigt, dass von den 1000 Teilnehmern 66 Prozent mindestens eine psychiatrische Erkrankung aufwiesen. Von diesen Betroffenen wurden allerdings lediglich sechs Prozent optimal behandelt.

"Viele glauben, dass die lange Arbeitslosigkeit krank macht", sagte Professor Ulrich Hegerl von der Universität. Dabei sei es häufig umgekehrt: "Depressionen und andere psychische Erkrankungen führen zu Arbeitslosigkeit und erschweren den Wiedereinstieg."

Das "Psychosoziale Coaching" helfe, die Erkrankungen zu erkennen, sie konsequent zu behandeln und somit dieses sogenannte Vermittlungshemmnis für einen Job zu beseitigen, erklärte Hegerl.

An dem Projekt haben seit 2011 Leipziger Männer und Frauen über 50 Jahren teilgenommen. 30,8 Prozent haben im Anschluss daran wieder eine sozialversicherungspflichtige Arbeit aufgenommen. (lup)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen