Kommentar – Bereitschaftsdienst

Semantische Nebelkerzen

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Die geplante Neuorganisation von vertragsärztlichem Bereitschaftsdienst, der Notfallambulanzen und Notaufnahmen der Krankenhäuser erweist sich für alle Parteien als schwergängiges Gelände. Marburger Bund und Kassenärztliche Bundesvereinigung haben ein gemeinsames Konzept entwickelt. Das birgt Konfliktpotenzial, denn eigentlich wäre der natürliche Verhandlungspartner der Vertragsärzte in der Selbstverwaltung die Deutsche Krankenhausgesellschaft.

Es ist trotzdem gut, wenn Ärzte den Aufbau Integrierter Notfallzentren in die Hand nehmen und den Interessen kaufmännischer Verwaltungsdirektoren medizinischen Sachverstand entgegensetzen.

Über Art und Umfang des Projekts herrschen gleichwohl unterschiedliche Auffassungen. Der KBV erscheinen hunderte Notfallambulanzen an Krankenhäusern als überflüssig. Der MB kontert, man wolle "kein Notaufnahmen-Schließungsprogramm".

Das Problem ist semantisch: Notaufnahmen für schwer verletzte Menschen will niemand dichtmachen. Im Visier sind Klinikambulanzen, die Patienten behandeln, die zum Vertragsarzt gehören.

Semantische Nebelkerzen passen in die Zeit. Am Mittwoch beginnen die Sondierungsgespräche für "Jamaika".

Lesen Sie dazu auch: MB und KBV: Notfallversorgung scheint noch nicht ausdiskutiert

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Sachstandsbericht beim Ärztetag

StäKo: Jede vierte Weiterbildung erfolgt bereits in Teilzeit

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!