Ärzte ohne Grenzen

"Verheerende" Lage auf Nauru

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SYDNEY. Zwangsweise auf der Pazifikinsel Nauru untergebrachte Flüchtlinge sind laut der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) selbstmordgefährdet und "am Boden zerstört".

Es habe nichts "Menschliches, Leute aus dem Meer zu retten, nur um sie in ein Freiluftgefängnis zu stecken", sagten Vertreter der Organisation über das von Australien betriebene Migrantenlager am Donnerstag in Sydney. Die Lage sei "verheerend".

Asylsuchende, die in Australien per Boot ankommen, werden seit 2013 auf die Inselrepublik Nauru sowie die zu Papua Neuguinea gehörende Insel Manus geschickt.

Nauru liegt im Pazifischen Ozean rund 3000 Kilometer nordöstlich Australiens und hat etwa 13 000 Einwohner. Dort leben derzeit etwa 900 Flüchtende, darunter 120 Kinder.

"Radikale Verschlechterung"

In der vergangenen Woche hatte die Regierung Naurus Ärzte ohne Grenzen überraschend aufgefordert, die Insel innerhalb weniger Tage zu verlassen. Die Organisation hatte Flüchtlinge und die Bevölkerung seit November 2017 medizinisch versorgt.

"Fünf Jahre in einer unbestimmten Vorhölle haben zu einer radikalen Verschlechterung ihrer psychischen Gesundheit und ihres Wohlbefindens geführt", sagte der Direktor von Ärzte ohne Grenzen Australien, Paul McPhun, über die Lage der Asylsuchenden.

"Familien zu trennen und Männer, Frauen und Kinder auf einer abgelegenen Insel ohne Hoffnung oder Schutz, außer in medizinischen Notfällen, festzuhalten, ist grausam, unmenschlich und erniedrigend." (dpa)

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