Kommentar zur Flüchtlingsversorgung

Drückeberger-KV?

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Die Welle der Hilfsbereitschaft und das Ausmaß ehrenamtlichen Engagements bei der Versorgung von Flüchtlingen kontrastiert in geradezu frappierender Weise zur Hilflosigkeit und Schwerfälligkeit der staatlichen Administration.

Das gilt auch für die medizinische Versorgung: Vor Ort haben Ärzte und andere Gesundheitsberufe längst die Initiative ergriffen - und helfen, wo Not am Mann ist. Es ist vernünftig, dass auch Kassenärztliche Vereinigungen, wie zum Beispiel in Hessen, aber auch in anderen KVen, ihren Sachverstand einbringen und versuchen, die Versorgung zu strukturieren.

Nur auf den ersten Blick verständlich erscheint es, dass nach Thüringen nun auch die KV Hessen versucht, die Herausforderungen der Flüchtlingsversorgung als Grund vorzuschieben, die gesetzlich vorgesehene Einrichtung von Terminservice-Stellen auf die lange Bank zu schieben.

Tatsächlich ist der Aufbau von Terminservice-Stellen eine administrative Aufgabe, die zunächst einmal nicht ärztliche Kapazität beansprucht. Die könnte aber vom Versorgungsbedarf der Flüchtlinge durchaus stärker in Anspruch genommen werden.

Und das heißt: Bei knapperen ärztlichen Ressourcen wird dringlicher denn je eine kompetente Priorisierung benötigt.

Lesen Sie dazu auch: Wegen Flüchtlingsversorgung: Terminservice verschieben!

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen