Kommentar
Mehr als nur Modellprojekte
Es ist nicht so, als sei nicht bekannt, wie wichtig Maßnahmen zur Verhinderung von Stürzen älterer Menschen sind. Landauf, landab gibt es Projekte zum Thema, in Nordrhein-Westfalen ist seit zwei Jahren eine Landesinitiative "Sturzprävention bei Senioren" aktiv. Nur: In der Versorgungsrealität schlagen sich die Aktivitäten noch nicht nieder.
Die DAK in Nordrhein-Westfalen registriert bei ihren älteren Versicherten eine steigende Zahl von Schenkelhalsfrakturen. Im ersten Quartal 2008 lag die Zahl der Fälle um 15 Prozent höher als drei Jahre zuvor. Für die betroffenen Menschen sind Stürze oft mit gravierenden Folgen verbunden, die weit über die erlittenen Verletzungen hinaus gehen.
Nicht selten bedeuten der Sturz und der folgende Krankenhausaufenthalt das Ende des bis dahin gewohnten selbstständigen Lebens. Rund die Hälfte der über 65-Jährigen erlangen nach einem Sturz die ursprüngliche Beweglichkeit nicht zurück.
Die Fachwelt ist sich offensichtlich einig über die Maßnahmen, mit denen sich die Zahl der Stürze wirksam reduzieren lässt. Jetzt bedarf es kollektiver Anstrengungen, damit sie auch flächendeckend bei den älteren Menschen zur Anwendung kommen - und nicht nur in einzelnen Modellprojekten.