Kassen sollen mehr Anreize für Prävention setzen

Bonusprogramme könnten Patienten mit hohem Krankheitsrisiko dazu bewegen, mehr für ihre Gesundheit zu tun.

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KÖLN (iss). Präventionsprogramme sollten freiwillig sein. "Trotzdem muss ein Weg gefunden werden, möglichst viele, vor allem die Hochrisikogruppen, zu animieren", sagte Dr. Detlef Gysan, niedergelassener Kardiologe aus Köln beim 7. Rheinischen Kongress für Gesundheitswirtschaft in Köln. Gerade bei Patienten mit hohem Erkrankungsrisiko sei der höchste Nutzen zu erwarten.

Notwendig sei eine Risikostratifizierung. Zur Ermittlung des kardiovaskulären Gesamtrisikos eigne sich das computergestützte Carrisma-System (Cardiovaskuläres Risk-Management in der Primärprävention), das auch Lebensstilfaktoren erfasst.

Anlässlich des Weltherztages im September 2008 hat Gysan gemeinsam mit Kollegen eine Aktion für die Bundestagsabgeordneten organisiert. Unter dem Motto "Erkennen Sie Ihr Risiko" konnten die Politiker in einem Zelt vor dem Reichstag ihr persönliches Herzinfarktrisiko testen lassen, berichtete der Mediziner. Ziel war es, sie für das Konzept der Risikoeinordnung zu sensibilisieren.

123 männliche und 98 weibliche Abgeordnete nahmen das Angebot wahr, das waren 36 Prozent der 611 Parlamentarier. "Das kardiovaskuläre Risiko der teilnehmenden Männer war geringer als das der Gleichaltrigen in der Gesamtbevölkerung", nannte Gysan sein zentrales Ergebnis. Es seien vor allem die Gesunden und Gesundheitsbewussten zu der Aktion gekommen. Nur acht Prozent der Bundestagsabgeordneten waren Raucher, verglichen mit 25 Prozent in der männlichen Bevölkerung.

Anders bei den Frauen: Ihr Herzinfarktrisiko war geringfügig niedriger - der Anteil der Raucherinnen lag mit 22 Prozent nur geringfügig unter den 24 Prozent der gleichaltrigen weiblichen Gesamtbevölkerung.

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