Berlin

Kinder sitzen zu lange vor Tablet & Co

Knapp ein Drittel der Vorschulkinder hat ein eigenes elektronisches Medium, ergibt die Auswertung der Einschulungsuntersuchungen in Berlin.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:

BERLIN. Fast jedes dritte Vorschulkind in Berlin sitzt pro Tag mehr als eine Stunde vor dem Bildschirm. Das zeigt die aktuelle Auswertung der Gesundheitssenatsverwaltung zu den Einschulungsuntersuchungen im Schuljahr 2017/2018. Die Erhebung hat erstmals nicht mehr nur nach Fernsehkonsum, sondern nach dem Konsum elektronischer Medien gefragt.

Jedes vierte Berliner Kind im Vorschulalter verfügt demnach über ein eigenes elektronisches Gerät, also TV, Laptop, Tablet, Smartphone oder Ähnliches. 30,7 Prozent nutzen elektronische Medien im Durchschnitt länger als eine Stunde pro Tag – und damit mehr als doppelt so lang wie empfohlen. Nur für 8,3 Prozent der Kinder wird keinerlei Mediennutzung angegeben.

Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Berliner Bezirken: „Der Anteil von Kindern mit eigenen elektronischen Geräten ist in Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf mit fast 40 Prozent besonders hoch, während in Friedrichshain-Kreuzberg nur 14,9 Prozent ein eigenes Gerät besitzen“, so Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD).

Auch wenn die Mehrheit der Kinder in einer guten gesundheitlichen Situation sei, hält die Senatorin anhaltendes Engagement für mehr Prävention und Gesundheitsförderung in Kitas, Schulen und Freizeiteinrichtungen und eine Stärkung der Arbeit der Gesundheitsämter in den Bezirken für nötig. „Es gilt: die Gesundheit der Kinder darf nicht vom Geldbeutel der Eltern oder vom Wohnort abhängen“, so Kolat.

Trotz der regionalen Unterschiede lassen sich den Angaben zufolge mit Blick auf die Kindergesundheit jedoch keine ausgesprochenen Problemkieze benennen. Je nach Merkmal seien unterschiedliche Sozialräume betroffen. Die meisten übergewichtigen Kinder (mehr als 16 Prozent) gibt es etwa in Gropiusstadt, Reinickendorf-Ost, Wedding und Hohenschönhausen-Nord. Der Anteil von Kindern in Raucherhaushalten ist mit über 45 Prozent (Berlin gesamt: 31 Prozent) in Hellersdorf, Marzahn und Gropiusstadt am höchsten.

Weitere Ergebnisse der Auswertung: 97,2 Prozent der Berliner Vorschüler haben die erste Masernimpfung erhalten, 92,6 Prozent auch die zweite. Die angestrebte Impfquote von 95 Prozent bei der zweiten Masernimpfung ist jedoch nur in Marzahn-Hellersdorf erreicht. In Friedrichhain-Kreuzberg ist sie mit 91,1 Prozent am niedrigsten.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Warum werden Menschen krank?

Rainer Fehr erforscht die „Stadt- und Regional-Gesundheit“

Medizinstudium

Baden-Württemberg plant Einführung einer ÖGD-Quote

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Patienten mit DMD profitierten von einer über 24-wöchigen Vamorolon-Therapie im Vergleich zu einer Therapie mit Prednison in Bezug auf das Längenwachstum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14]

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
Abb. 1: CFTR-Funktion und klinischer Phänotyp: Die klinischen Symptome der Mukoviszidose nehmen mit Zunahme der CFTR-Funktion ab.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [12]

Mukoviszidose

Biomarker der CFTR-Funktion korrelieren mit klinischen Endpunkten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals GmbH, München
Tab. 2: Schlaf bei Kindern nichtpharmakologisch optimieren

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach Angaben von Prof. Dr. Christian F. Poets und [6]

Einschlafstörungen und Melatonin

Was braucht es für einen gesunden Schlaf bei Kindern und Jugendlichen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: P&G Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren