Eurotransplant
Neuer Tiefstand bei Kinder-Organtransplantationen
BERLIN. Die Zahl der Organtransplantationen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 2008 gesunken.
Das belegten aktuelle Statistiken der Stiftung Eurotransplant, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). 2017 seien insgesamt 215 Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren lebensrettende Organe verpflanzt worden – die niedrigste Quote seit 2008.
Obwohl Kinder und Jugendliche über Eurotransplant teilweise bevorzugt mit geeigneten Spenderorganen versorgt werden, weil ihnen sonst irreparable Entwicklungsstörungen drohen, fehlen Transplantate. Von den Kindern auf der Warteliste, die ein neues Herz oder eine neue Lunge brauchen, versterben daher 30 Prozent, so die DGCH.
Vor dem Hintergrund der sinkenden Transplantationszahlen ruft DGCH-Präsident Professor Jörg Fuchs deshalb zu verstärkten Anstrengungen auf, über die Organspende aufzuklären.
"Alle Verantwortlichen sind aufgefordert, nach Lösungen für den Organmangel zu suchen, das heißt vor allem, über das Spenden von Organen nach dem Tod zu informieren", wird Fuchs in der Mitteilung der Gesellschaft zitiert.
Um auf den Organmangel aufmerksam zu machen, veranstaltet die DGCH aus Anlass ihres Jahreskongresses vom 17. bis 20. April 2018 in Berlin einen Benefizlauf zugunsten der Kinderhilfe Organtransplantation (KiO). (eb)