Kommentar

Schlechte Pflege ist ein Armutszeugnis

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Die Ergebnisse der Untersuchungen in der UKE-Rechtsmedizin zeigen, dass die gesundheitliche Versorgung im Alter nicht unserem Wunschbild entspricht. Sicher, es gibt die mobilen und weitgehend gesunden Rentner, die ihren Lebensabend unbeschwert genießen können. Das ist aber nicht die Regel, wie die Untersuchungen von Professor Klaus Püschel zeigen. Er hat den Finger in die Wunde gelegt und damit bewirkt, dass sich Ärzte- und Pflegeverbände noch vor der Veröffentlichung darauf verständigt haben, weitere Schritte zur Verbesserung der Situation zu ergreifen.

Menschen, die vereinsamt und unterernährt dahinsiechen, sind ein gesellschaftliches Armutszeugnis, an dem Ärzte und Pfleger erst dann etwas ändern können, wenn die Gesellschaft Verantwortung für die Gesundheit alter Menschen übernimmt. Püschel hat genau das gemacht, was von Ärzten erwartet werden darf: Er hat auf das Problem aufmerksam gemacht, zum zweiten Mal innerhalb von zehn Jahren. Das ist unbequem, aber wirkungsvoll. Denn unter dem Strich ist die Entwicklung in Hamburg besser ist als in vielen anderen Städten. Es muss aber verhindert werden, dass wir nach einem kurzen Schreck erneut die Augen vor der gesundheitlichen Realität im Alter verschließen.

Lesen Sie dazu auch: Vision: Sorgenfreies Alter, Realität: Siechtum in Einsamkeit Der Gesundheitszustand ist bei vielen älteren Menschen alarmierend

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