Experte sieht Home Care als Markt der Zukunft

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HAMBURG (di). Neue Wohnformen im Alter sind nach Ansicht von Experten ein Zukunftsmarkt. Krankenkassen haben das Feld erst spät entdeckt.

Deutschland sollte nach Ansicht von Professor Rolf Heinze neue Wohnformen für Senioren als "Leitmarkt" entdecken und entsprechend fördern. Denn mit Innovationen rund um das Thema lassen sich nach Ansicht des Soziologen von der Bochumer Ruhr-Universität viele ältere Menschen länger ambulant betreuen.

Der von Heinze auf dem jüngsten Gesundheitswirtschaftskongress in Hamburg als "Home Care" bezeichnete Bereich könnte sich in wenigen Jahren zu einem stark nachgefragten Gesundheitszweig entwickeln. Voraussetzung dafür: Die Krankenkassen müssten entsprechende Modelle unterstützen, da derzeit die Bereitschaft, dies privat zu bezahlen, gering ist. Home Care erfordert laut Heinze, dass die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und sozialen Diensten verbessert wird. Dort sieht er derzeit noch eine "Kluft".

Auch eine noch zu beobachtende Skepsis gegen Telemedizin müsse überwunden werden, forderte er. Für größere Akzeptanz von telemedizinischen Überwachungsgeräten sind laut Heinze Zuverlässigkeit, Sicherheit, einfachere Handhabung und ein flexibler Einsatz der Geräte erforderlich. Um Home Care auf breiter Front durchzusetzen, sollten sich nach seiner Ansicht Anbieter aus dem Gesundheitswesen und der Wohnungswirtschaft auf gemeinsame Modelle verständigen. Dafür bestehe aber Zeitdruck, denn die finanziellen Mittel der gegenwärtigen Generation von Rentnern werden künftig nicht mehr zur Verfügung stehen.

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