Kommentar – Pflegekompromiss

Wer zahlt die Zeche?

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Tief durchatmen, wenn Koalitions-Verhandler Ergebnisse präsentieren, die anders als beim Familiennachzug einmal nicht unterschiedlich interpretiert werden. So geschehen beim Pflege-Kompromiss: 8000 neue Stellen, flächendeckende Tarifverträge und Modernisierung der Ausbildung. Problem gelöst? Weit gefehlt! Und das nicht nur, weil 8000 Stellen zu wenige sind. Wer mehr fordert, muss auch sagen, woher das Personal kommen soll.

Unbeantwortet bleiben zwei weitere Fragen: Wer soll die Kosten für die in Aussicht gestellten Tariferhöhungen übernehmen? Und: Wie soll die heterogene Tarifstruktur zum Beispiel in der Altenpflege zusammengeführt werden? Beides ist eine Blackbox. Aktuell sieht es leider danach aus, dass Kostensteigerungen in der Pflege auf die zu Betreuenden und deren Angehörige abgewälzt werden. Das kann ja wohl nicht sein.

Kürzlich in der ARD-Sendung "Fakt" auf ein Fallbeispiel in Oschersleben angesprochen, hat der neue Chef des Gesundheitsausschusses und Pflegeexperte Erwin Rüddel (CDU) eingeräumt, dass man mit diesen Konsequenzen nach dem PSG III nicht gerechnet habe. Darauf müsse Politik in den nächsten Monaten reagieren. Man darf gespannt sein, ob das schneller geht, als das Schmieden einer GroKo.

Lesen Sie dazu auch: Reaktionen auf GroKo-Beschluss: "Pflegepläne sind wie ein Silvesterfeuerwerk"

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?