Brandenburg

Gewalt in der Pflege – Hilfe in 1800 Fällen

Die Beratungsstelle Pflege in Not in Brandenburg hat sich in zehn Jahren als Anlaufstelle bewährt.

Veröffentlicht:

POTSDAM. In 1800 Fällen von drohender oder eskalierender Gewalt in der Pflege hat die Beratungsstelle Pflege in Not in Brandenburg in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens beraten, vermittelt oder eingegriffen. Die Hilfesuchenden waren sowohl Pflegebedürftige als auch pflegende Angehörige, aber auch ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen.

Zwei hauptamtliche Beraterinnen und geschulte Ehrenamtliche unterstützen im Notfall telefonisch, auf Wunsch anonym, aber auch persönlich.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) würdigte die Beratungsstelle im Jubiläumsjahr als "sehr kompetentes und niedrigschwelliges Angebot, das bei Konflikten in der Pflege mit wertvollen Tipps erfolgreich unterstützen kann".

Zugleich forderte sie, das Thema aus der Tabuzone herauszuholen: "Wir müssen die Öffentlichkeit für dieses Thema immer wieder sensibilisieren und darüber informieren." Durch Überforderung bei der Pflege könne es zu Überreaktionen und Gewaltanwendungen kommen. "Wichtig ist, Brücken für die Betroffenen zu bauen und Bewältigungsstrategien aufzuzeigen", so Golze.

Die Beratungsstelle Pflege in Not Brandenburg hat außer Beratungen seit 2008 rund 120 Fortbildungen angeboten, mit denen rund 1500 Pflegekräfte aus dem ambulanten und stationären Bereich geschult wurden. Zudem fanden Multiplikatorenschulungen statt, etwa mit Mitarbeitern von Pflegestützpunkten.

Zudem ist zusammen mit dem Gesundheitsministerium eine Broschüre zum Thema veröffentlicht worden. Telefonisch sind die Berater unter 0800/265.5566 Montag und Freitag von 9 bis 12 Uhr und Mittwoch von 14 bis 18 Uhr erreichbar. (ami)

Die Broschüre "Ich kann nicht mehr – Konflikte und Gewalt in der Pflege älterer Menschen" ist online erhältlich.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Aktueller WIdOMonitor

Wer zu Hause pflegt, tritt oft beruflich kürzer

Bessere Rahmenbedingungen für Praxen

Kabinett macht Weg für Lauterbachs Hausärzte-Gesetz frei

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle