Kommentar zum Präventionsgesetz

Ein Euro ist zu wenig

Von Johanna Dielmann-von Berg Veröffentlicht:

Arbeitslose, Jugendliche ohne Ausbildung, Migranten oder Kinder aus Hartz-IV-Familien: Diese sozial schwachen Gruppen will die Bundesregierung mit dem Präventionsgesetz erreichen. Denn kein Arbeitsplatz, keine Bildung, kein ausreichendes Einkommen verschlechtern auch die Gesundheit der Menschen.

Das Bestreben der Regierung, endlich ein Präventionsgesetz auf den Weg zu bringen, ist löblich. Die Umsetzung lässt, gemessen an den eigenen Zielen, noch zu wünschen übrig. Das darf nur der Anfang sein.

Mit der betrieblichen Gesundheitsförderung haben Union und FDP einen guten Ansatzpunkt gewählt. Hier sollen Krankenkassen, Unternehmen und die Beteiligten der Arbeitsschutzstrategie (Bund, Länder und Unfallversicherungsträger) kooperieren.

Eine nötige Voraussetzung, damit bald auch in kleinen Betrieben "gesunde Arbeitsplätze" Standard sind. Das ist für die Gesundheit der Mitarbeiter wichtig.

Leider profitieren davon gerade nicht die Arbeitslosen. Dazu müssten etwa die Arbeitsagenturen eingebunden werden. Um wirksame "Präventionsnetze" auch in anderen sozialen Umfeldern wie sozialen Brennpunkten, Schulen und Kindertagesstätten zu bilden, müsste schon mehr als ein Euro pro Versicherten im Jahr investiert werden.

Lesen Sie dazu auch: Experte kritisiert: Ärzte für Gesundheitsberatung ungeeignet

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