Kommentar – Impfpflicht

Beim Impfen am Ball bleiben

Auch wenn eine Impfpflicht eingeführt wird, sollte das Thema nicht aus der Öffentlichkeit verschwinden.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Deutschland und seine Versäumnisse beim Impfen: Experten können hierzu lange Abhandlungen schreiben. Manches davon lässt sich erklären. Etwa die Erfolge des Impfens, die uns in Sicherheit wiegen und uns nachlässig werden lassen. Andere Versäumnisse erstaunen:

Ausgerechnet Ärzte und medizinisches Personal sind nachlässig, wenn es ums Impfen geht? Ausgerechnet Ärzte werden über eine der Maßnahmen, die am meisten Menschenleben überhaupt gerettet hat, in ihrer Ausbildung nicht vernünftig informiert? Wie soll in der Bevölkerung für das Impfen geworben werden, wenn nicht einmal die Mediziner für das Impfen eintreten? Dies sind Fragen, die erst Öffentlichkeit finden, seit sich das Thema Impfpflicht hartnäckig in den Schlagzeilen hält.

Es ist gut, dass diese Fragen endlich gestellt werden. Damit hat die Diskussion um die Impfpflicht einen ersten Erfolg erzielt. Jetzt gilt es, die Weichen für Lösungen zu stellen. Ob eine Impfpflicht Teil dieser Lösung sein muss, darüber kann man streiten. Offenbar gibt es aber Handlungsbedarf an weiteren Stellen.

Hier sollten Politikerin Bund und Land, aber auch ärztliche Körperschaften ansetzen. Sonst steht zu befürchten, dass sich die Politik nach Einführung einer Impfpflicht zurücklehnt, das Thema aus der Öffentlichkeit verschwindet und die erhoffte Wirkung ausbleibt.

Lesen Sie dazu auch: Debatte um Impfpflicht: „Impfen kann nicht allein Privatsache sein“

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