Hamburg

Klinikärzte streiken für ihr Tarifmodell

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HAMBURG. Rund 2000 Ärzte kommunaler Kliniken Hamburgs demonstrierten am Mittwoch auf dem Gänsemarkt im Herzen der Stadt für eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent, bessere Arbeitsbedingungen und den Bestand der Regelungen im sogenannten „Hamburger Modell“.

Gutes Geld und gute Arbeit seien kein Widerspruch, rief Hamburgs MB-Vorsitzender Dr. Pedram Emami in die Menge. „Wir waren immer maßvoll, jetzt wollen wir eine Gehaltserhöhung!“ Hamburg hatte bisher über viele Jahre einen eigenen Tarifvertrag, berichtet Emami. In dem „Hamburger Modell“, das vor allem an der Uniklinik Hamburg Eppendorf gelebt wird, haben die meisten Ärzte 48-Stunden-Verträge, hieß es.

Derart geregelte Arbeitszeiten gebe es für Ärzte in ganz Deutschland nicht, so Emami zur „Ärzte Zeitung“. Aber das Modell sei in Gefahr, seit die Hamburger Arbeitgeber sich entschieden hätten, aus dem bestehenden Arbeitgeberverband auszusteigen und dem Verband kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) beizutreten, kritisierte er.

Der Schritt bedeute, dass das, was der MB in Hamburg erreicht habe, wie die geregelte Arbeitszeit oder freie Wochenenden „in ein System überführt wird, das nicht so weit ist, wie das, was wir erarbeitet haben.“ Mit dem Wechsel auf die Bundesebene wollten die Arbeitgeber Geld sparen, so Emami. „Das ist unser Eindruck.“

Streit gibt es aber auch auf Bundesebene zwischen MB und VKA: Nach Warnstreiks am 10. April hat der VKA bei der Tarifsicherung eingelenkt. Am 2. Mai werden nun die Tarifgespräche fortgesetzt. (cben)

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