Kommentar zur Barmer-Rückenschmerz-Studie

Ärztemangel tut weh

Anno FrickeVon Anno Fricke Veröffentlicht:

Die Forderungen des Barmer GEK-Chefs nach mehr ambulanten schmerztherapeutischen Behandlungskapazitäten treffen einen Nerv. Es gibt zu wenige Schmerzärzte. Gerade 300 Schwerpunktpraxen stehen für die Versorgung einer wachsenden Zahl an Schmerzpatienten bereit.

Das Wissen über Schmerzen ist in der Ärzteschaft noch im Aufbau. Erst ab 2016 wird das Fach "Schmerz" zum Pflichtkanon der medizinischen Fakultäten gehören. Voraussichtlich Ende 2016 wird der Gemeinsame Bundesausschuss die Arbeit am DMP "Rückenschmerz" beenden.

Ab dann steht zumindest für die Volkskrankheit " Rückenschmerz" ein fächerübergreifender Werkzeugkasten bereit, zu dem dann hoffentlich auch psychologische Betreuung gehören wird. Denn psychosoziale Ursachen von Schmerzen lassen sich nicht mit dem Skalpell beheben.

Einen Facharzt für Schmerzmedizin einzuführen könnte sicherlich helfen, die Versorgung zu verbessern. Wichtiger ist jedoch die flächendeckende Verankerung von Kenntnissen über die Ursachen und Wirkungen von Schmerzen.

Kausale Therapien werden immer ein Mittel der Wahl bleiben. Aber eben nur eines. Multimodale Therapien sollten bei der Schmerzversorgung Vorfahrt haben.

Lesen Sie dazu auch: Barmer: Rückenschmerz-Patienten sind fehlversorgt

Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer