Arzt, Pfleger, Therapeut

Grünen schwebt auf dem Land mehr Kooperation vor

Kooperation und Delegation: Die Grünen legen Vorschläge für die Versorgung auf dem Land vor.

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BERLIN. Mit „kooperativen Versorgungsformen“ und einer „geänderten Aufgabenteilung“ zwischen Ärzten, Pflegekräften und therapeutischen Berufen soll die medizinische Versorgung in Zeiten der Alterung der Gesellschaft sichergestellt werden: Eine Gruppe grüner Landes- und Bundespolitiker hat vor den anstehenden Landtagswahlen ein Autorenpapier „Gesundheitsversorgung ländlicher Regionen verbessern – Verlässlichkeit und Zusammenhalt stärken“ vorgelegt.

Dazu zählen zum Beispiel der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha und die Ärztin Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Obfrau der Grünen-Fraktion im Gesundheitsausschuss des Bundestags.

Kommunen mit Schlüsselrolle

Ärztenetze, Krankenhäuser, die Krankenkassen, Gesundheitszentren und Apotheken könnten demnach in ländlichen Regionen mit schwacher Infrastruktur die Gesundheitsversorgung sicherstellen.

Den Kommunen messen die Autoren dabei eine Schlüsselrolle zu. Sie sollten Gesundheitseinrichtungen in eigener Trägerschaft betreiben. Die Länder wiederum könnten die sektorenübergreifende Versorgung voranbringen.

Die Politiker schlagen vor, auf dem Land fehlende Ärzte durch Pflegekräfte und Therapeuten teilweise zu kompensieren. Dazu sollten die Berufsgesetze weiterentwickelt werden. Schon die Ausbildung in den verschiedenen Gesundheitsberufen solle auf Zusammenarbeit angelegt werden.

Zusammenarbeit und Gesundheitsförderung sollen sich auch im Honorarsystem widerspiegeln. „Das schafft einen Ausweg aus dem ökonomischen Hamsterrad“, heißt es in dem Papier.

Bei größeren planbaren Eingriffen in die Klinik in der Stadt

Auf die Bedeutung von Gemeinschaftspraxen, Medizinischen Versorgungszentren und die Aufwertung qualifizierten Praxispersonal für gesundheitlich unterversorgte Regionen verweisen regelmäßig auch Wissenschaftler wie Professorin Leonie Sundmacher, die für den Gemeinsamen Bundesausschuss ein Gutachten zur ambulanten Bedarfsplanung erarbeitet hat.

Die Landbewohner tragen zum Schwinden der medizinischen Infrastruktur selbst bei. Schließt ein Krankenhaus auf dem Land, kommt es regelmäßig zu Protesten. Für größere planbare Eingriffe suchten die meisten Menschen jedoch Kliniken in der Stadt auf, berichtet der aktuelle Teilhabeatlas Deutschland. (af)

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