Medizintourismus

Deutschland in Europa führend

Deutschland ist das wichtigste Zielland ausländischer Patienten in Europa für elektive Eingriffe.

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BERLIN. Gesundheitstourismus ist nirgendwo sonst in Europa so beliebt wie in Deutschland. Das zeigt eine Analyse des World Travel Monitor in Zusammenarbeit mit der Tourismusmesse ITB Berlin. Die Erhebung zählt für das Jahr 2016 weltweit etwa 11,4 Millionen gesundheitsorientierte und medizinisch motivierte internationale Reisen.

Das entspricht etwa 1,4 Prozent der Gesamtanzahl von Auslandsreisen. Fast 70 Prozent dieser Reisen waren vor allem Spa- und Wellnessurlaube. Der Anteil medizinisch motivierter Reisen betrug etwa 30 Prozent.

Als medizinische Reisen wertet der Monitor etwa Reha- und Kuraufenthalte oder Aufenthalte in Kliniken. Mehr als eine Million der weltweiten Touristen mit medizinischer oder gesundheitlicher Motivation auf Auslandsreisen kamen aus Deutschland – so viele, wie aus keinem anderen Land in Europa. Auch aus Russland, Frankreich und Italien kommen viele europäische Gesundheits- und Medizintouristen.

Sie fahren wiederum sehr oft nach Deutschland. Denn Deutschland ist laut Monitor die führende Destination für gesundheitsorientierte und medizinisch motivierte Reisen innerhalb Europas inklusive der Türkei. Im Wellness-Segment verzeichnet Österreich zwar etwas mehr Touristen aus dem Ausland. Im Medizintourismus ist Deutschland jedoch einsame Spitze.

Stressreduzierung als Ziel

Die ITB hat aus dem Monitor auch abgelesen, welche Menschen zu gesundheitlichen und medizinischen Zwecken auf Auslandsreisen gehen. Statistisch ist demnach jeder zweite Gesundheits- und Medizintourist zwischen 35 und 54 Jahren alt. Männer und Frauen sind gleichermaßen vertreten.

Ihr wichtigstes Ziel ist Stressreduzierung in Kombination mit Entspannung und Abschalten. Die Behandlung von Krankheiten, Schmerzen und anderen gesundheitlichen Problemen ist den Angaben zufolge für rund 40 Prozent der Reisenden in diesem Bereich wichtig.

Der Monitor von IPK International untersucht jährlich das Auslandsreiseverhalten in 63 Ländern weltweit. In Zusammenarbeit mit der ITB Berlin werden verschiedene Einzelanalysen präsentiert. Die Studie ist kostenpflichtig. Daher stehen nur begrenzte Daten öffentlich zur Verfügung. (ami)

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