Kommentar – Medizinstudium
In die richtige Richtung
Es ist sicherlich nicht revolutionär, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Es geht um den verabschiedeten Entwurf der Wissenschaftsminister für einen Staatsvertrag, der die Zulassung zum Medizinstudium regelt.
Wirklich neu sind dabei zwei Dinge: Zehn Prozent der Bewerber soll der Zugang zum Studium durch eine „zusätzliche Eignungsprüfung“ völlig unabhängig von der Abinote gewährt werden. Zudem sieht der Entwurf vor, dass Länder auch eine Quote für beruflich Qualifizierte ohne Abitur bilden können. Warum das klassische Auswahlverfahren nach der Abibestenquote von 20 auf 30 Prozent ausgeweitet wird, erschließt sich nicht zwangsläufig, trotz des Hinweises auf wissenschaftliche Erkenntnisse.
Gut ist aber, das Auswahlverfahren der Hochschulen, immerhin 60 Prozent, näher unter die Lupe zu nehmen. Jetzt sollte wirklich Tempo gemacht werden. Schade, dass die Kreativität der Politik immer wieder erst durch Urteile des Bundesverfassungsgerichts (Dezember 2017) „angeregt“ werden muss.
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