Anlagenkolumne
Deutsche Aktien wieder fairer bewertet
Die internationalen Finanzmärkte zeigen sich in einer angeschlagenen Situation. Es gibt erste Anzeichen, dass die globale Konjunktur zur Schwäche neigt. Hinzu kommen das Risiko eines eskalierenden Handelskonflikts und die Tatsache, dass die bevorstehenden Sommermonate saisonal nicht gerade zu den stärksten Marktphasen zählen.
Eskaliert der Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Erde weiter, dann würde das ernsthafte Konsequenzen für die gesamte Weltwirtschaft haben! Gerade die aufstrebenden Märkte in Asien, die für 35 Prozent der globalen Exporte stehen, profitieren von offenen Märkten. Jedem Beobachter müsste klar sein, dass es in diesem Spiel nur Verlierer geben kann.
Aber die Aktionen des US-Präsidenten könnten bewirken, dass China nicht geschwächt wird, sondern stärker denn je aus dieser Phase hervorgeht. Schon jetzt nutzt China alle möglichen Chancen, seinen Einfluss in der Region verstärkt für die eigenen Interessen einzusetzen.
Insgesamt sollte die aktuelle Entwicklung auf die Zinsmärkte dämpfend wirken. Steigende Zinsen und eingetrübte Konjunkturaussichten passen nicht zusammen. Ein möglicher Zinsanstiegszyklus könnte im Euroland im Keime erstickt werden.
Auch wenn zum Beispiel der deutsche Aktienmarkt durch die aktuellen Kursrückgänge im Verhältnis zu den Unternehmensgewinnen wieder fair bewertet ist – etwas mehr Vorsicht beim Investieren scheint jetzt angebracht.
Dennoch nutzen einige erfolgreiche Langfristinvestoren die Schwäche zum gezielten Nachkaufen. Die Bereitschaft, sich stärker an deutschen Mittelständlern zu beteiligen, haben jüngst einige ausländische Staatsfonds wiederholt gezeigt. Scheinbar stellen deutsche Firmen für Großanleger auch zu den aktuellen Preisen immer noch eine sinnvolle Geldanlage dar.
Der Fondsmanager Gottfried Urban der Bayerische Vermögen AG ist mehrfach für seine Leistungen in der Vermögensverwaltung ausgezeichnet worden.