Linde will Wachstumsstory der Medizin-Gase fortschreiben

Der Produktbereich Healthcare beflügelt den Gaseanbieter Linde. Auch andere Sparten wachsen stark.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Der Münchener Medizin- und Industriegasespezialist Linde hat viel Freude an seinem Produktbereich Healthcare, wie dort das Geschäft mit medizinischen Gasen und den dazu gehörigen Service- und Beratungsleistungen offiziell genannt wird. Denn nach Unternehmensangaben hat sich 2010 "die solide Geschäftsentwicklung fortgesetzt". Der Umsatz auf vergleichbarer Basis wurde um 4,2 Prozent auf 1,130 Milliarden Euro gesteigert.

Im Vorjahr erzielte Linde mit den medizinischen Gasen noch 1,084 Milliarden Euro. Und die Wachstumsstory soll weitergeschrieben werden. So rechnet Linde nach eigener Aussage für den Produktbereich Healthcare mit einer Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung und erwartet ein höheres Umsatzplus als im Vorjahr.

Vor diesem Hintergrund gehe Linde in der Gases Division, unter der die Healthcare-Aktivitäten subsumiert sind, für das Geschäftsjahr 2011 davon aus, den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zu steigern und das operative Ergebnis überproportional zu verbessern.

Insgesamt erweist sich das Gasgeschäft für Linde - die Unternehmensgruppe ist auch im Anlagenbau aktiv - als Zugpferd. Die Gases Division verzeichnete 2010 eine insgesamt positive Entwicklung. Im On-site-Geschäft, bei der Vor-Ort-Versorgung von Großkunden, hat Linde den stärksten Zuwachs erzielt: Der Umsatz ist in diesem Produktbereich auf vergleichbarer Basis um 9,6 Prozent auf 2,451 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,237 Milliarden) gestiegen.

Das Unternehmen habe von der kontinuierlichen Verbesserung der Auslastung bei bestehenden Anlagenkapazitäten ebenso profitiert wie von dem Anlauf neuer Anlagen. Im Geschäft mit Flüssiggasen erreichte der Umsatz auf vergleichbarer Basis 2,487 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,333 Milliarden). Im Geschäft mit Flaschengasen hat Linde den Umsatz auf vergleichbarer Basis um 3,4 Prozent auf 4,160 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,023 Milliarden) erhöht.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der Gesamt-Konzern einen Umsatz von 12,868 Milliarden Euro (Vorjahr: 11,211 Milliarden). Das operative Konzernergebnis (EBITDA) für Linde stieg um 22,6 Prozent auf 2,925 Milliarden Euro. Nach Steuern verdiente Linde somit 1,064 Milliarden Euro - ein Plus von 62,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der weltweit beschäftigten Mitarbeiter stieg im vergangenen Jahr um 699 auf 48 430.

Als Anbieter von Medizin-Gasen ist Linde vor allem aktiv bei der Betreuung und Versorgung von Langzeitsauerstoffpatienten. Über die reine Gasversorgung hinaus unterstützt Linde auch die Mobilität der Patienten - zum Beispiel auf Reisen. An mehr als 30 bundesweiten Standorten können Linde Gas Therapeutics-Patienten ihre Sauerstoff-Reisetanks kostenlos auffüllen.

Jede der Regionen "Nord", "West", "Mitte", "Südwest" und "Südost" hat einen Ansprechpartner, an den sich Patienten wenden und bei dem sie sich für die Tankbefüllung in einer Stadt anmelden können. Linde bietet zudem mit einem Reisebüro Sauerstoffpatienten an, Reisen zu organisieren.

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