NÄV

Altersrente 2011 leicht gestiegen

Die Nordrheinische Ärzteversorgung (NÄV) ist zuversichtlich, die Rendite der vergangenen Jahre auch 2012 halten zu können. Allerdings: Nur wenige Altersrenten liegen über 4000 Euro.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Rund 14.000 Euro zahlten die nordrheinischen niedergelassenen Ärzte im Durchschnitt im vergangenen Jahr für ihre Altersrente an die NÄV.

Rund 14.000 Euro zahlten die nordrheinischen niedergelassenen Ärzte im Durchschnitt im vergangenen Jahr für ihre Altersrente an die NÄV.

© R. Kneschke / fotolia.com

DÜSSELDORF. Trotz der schwierigen Lage auf den Kapitalmärkten ist der kalkulatorische Rechnungszins von vier Prozent bei der Nordrheinischen Ärzteversorgung (NÄV) bislang nicht gefährdet.

"Es ist uns gelungen, in den vergangenen Jahren eine Rendite von vier Prozent auszuweisen, das wird uns wahrscheinlich auch für 2012 gelingen." Das sagte NÄV-Geschäftsführer Dr. Gerhard Rosler auf der Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein in Düsseldorf.

Die Unsicherheiten auf den Kapitalmärkten und vor allem die anhaltende Niedrigzinsphase gehen aber auch an den ärztlichen Versorgungswerken nicht spurlos vorbei.

Rosler verwies darauf, dass die Renditen zehnjähriger deutscher Bundesanleihen derzeit deutlich unter zwei Prozent liegen und damit weit vom kalkulatorischen Rechnungszins entfernt sind.

Die NÄV werde ihre konservative, auf Substanzerhalt ausgerichtete Kapitalanlagestrategie fortsetzen, um die zugesagten Rentenleistungen als oberstes Ziel nicht zu gefährden, sagte er.

Trotz des schwierigen Umfelds hätten sich die Kapitalanlagen der NÄV 2011 positiv entwickelt.

"Insbesondere vor dem Hintergrund der bestehenden Risikotragfähigkeit und der geschaffenen Sicherheitsrücklagen konnte das Versorgungswerk auch volatile Anlagen halten, sodass Veräußerungen unterhalb der Buchwerte nicht erforderlich wurden", berichtete Rosler.

Im vergangenen Jahr erhöhte sich der Bestand an Kapitalanlagen nach Buchwerten um 3,7 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Die Kapitalrendite vor außerordentlichen Positionen betrug 3,55 Prozent nach 4,22 Prozent im Jahr 2010. Nach außerordentlichen Positionen sank die Rendite von 4,07 Prozent auf 3,54 Prozent.

Weniger vorgezogene Renten

Ende 2011 hatten Schuldscheine mit 40,2 Prozent den größten Anteil an den Kapitalanlagen, gefolgt von Rentenpapieren mit 24,7 Prozent und Hypotheken mit 16,5 Prozent. Der Aktienanteil verringerte sich im vergangenen Jahr von 3,9 Prozent auf 3,6 Prozent.

Die Zahl der NÄV-Mitglieder erhöhte sich im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 47.552. Unter ihnen waren 5802 Ärzte mit ruhenden Anwartschaften. Von den übrigen waren 12.790 oder 26,9 Prozent niedergelassene Ärzte.

Den Hauptanteil stellten mit 52,6 Prozent die angestellten Ärzte. Die laufenden Beitragszahlungen erhöhten sich um 3,5 Prozent auf 498,2 Millionen Euro. Dabei stammten 177,9 Millionen Euro oder 37,7 Prozent von den niedergelassenen Ärzten.

Sie zahlten 2011 eine durchschnittliche Versorgungsabgabe von 13.912 Euro. Bei den angestellten Ärzten waren es 11.124 Euro. Den höchsten Durchschnittsbeitrag entrichteten die Chefärzte mit durchschnittlich 14.673 Euro.

Die von der NÄV ausgezahlte durchschnittliche Altersrente im Jahr 2011 betrug 2665 Euro, nach 2650 in 2010. Der Wert der im vergangenen Jahr neu zugesagten Renten lag bei 2534 Euro. "Elf Prozent der Altersrenten liegen über 4000 Euro", sagte Rosler.

Für 2012 und 2013 geht die NÄV von einer weiteren Zunahme bei der Zahl der Mitglieder aus. Gleichzeitig wird auch die Zahl der Rentenbezieher wachsen. Dabei nehme die Zahl der vorgezogenen Renten ab.

"Es ist jetzt ein Anstieg im Renteneintrittsalter zu beobachten", berichtete er.

Die Erwirtschaftung einer Rendite von mindestens vier Prozent bleibt das zentrale Ziel der Kapitalanlagepolitik der NÄV. Für 2012 bis 2014 habe die NÄV bereits eine Zinsreserve gebildet, sagte Rosler.

Die NÄV beendete das Jahr 2011 mit einem versicherungstechnischen Gewinn von 10,8 Millionen Euro nach 14,5 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss erhöhte sich wegen des Wegfalls außerordentlicher Aufwendungen, die 2010 angefallen waren, von 5,1 Millionen Euro auf 7,5 Millionen Euro.

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