Selbstzahler

Heilpraktiker? Immer häufiger eine Option

Fast jeder zweite Patient war laut einer Umfrage schon einmal bei einem Heilpraktiker in Behandlung.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Patienten scheinen immer offener für alternative Heilmethoden zu sein. Das legt zumindest eine nicht repräsentative Umfrage des Arztbewertungsportals jameda unter 1328 Portalnutzern nahe. Demnach begab sich mit 46 Prozent schon fast jeder Zweite zu einer Behandlung bei einem Heilpraktiker. Von denjenigen, die angaben, noch nie bei einem Heilpraktiker gewesen zu sein, äußerten zwei von drei generelles Interesse.

Von allen befragten Frauen, die noch nie bei einem Heilpraktiker zur Behandlung waren, gaben 72 Prozent an, dass sie sich dies künftig vorstellen könnten. Doch auch die Männer, die bisher nur Erfahrungen mit der Schulmedizin gemacht haben, geben sich aufgeschlossen: 58 Prozent von ihnen würden Heilpraktikern zumindest eine Chance geben. Auch vom Alter scheint die Bereitschaft, zu einem Heilpraktiker zu gehen, abzuhängen. 71 Prozent der 40- bis 59-Jährigen sowie 61 Prozent der über 60-Jährigen könnten sich dies vorstellen. Von den unter 40-Jährigen hingegen sind nur 34 Prozent offen für Behandlungen durch Heilpraktiker.

Hauptgrund, weshalb sich Patienten für eine Behandlung durch einen Heilpraktiker entscheiden, ist, so offenbart die Befragung, dessen Herangehensweise, die Erkrankung seiner Patienten nicht losgelöst von anderen Lebensumständen zu betrachten. 62 Prozent der Befragten, die bereits bei einem Heilpraktiker waren oder sich vorstellen können, zukünftig einen aufzusuchen, nannten dies als Grund. Zudem gaben 34 Prozent der Patienten von Heilpraktikern an, dass alternative Heilmethoden bei ihnen genauso gut helfen würden wie Schulmedizin.

Als Wermutstropfen empfinden die Patienten hingegen die oftmals hohen Behandlungskosten, die sie als Selbstzahler erbringen müssen. Für viele ist auch die fehlende Kostenübernahme durch ihre Kasse ein Hinderungsgrund, die Dienste eines Heilpraktikers in Anspruch zu nehmen, heißt es. (maw)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen