Gefährden steigende Kosten den Zukunftsmarkt Reha?

Der Reha-Bereich hat für den Norden eine Schlüsselposition. Rufe nach besserer Vergütung kommen auf.

Veröffentlicht:

KIEL (di). Die Reha-Kliniken im Norden sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit Zukunftsperspektive. Zu diesem Fazit kommt eine Prognos-Studie, aus der die Klinikträger die Forderung nach politischer Unterstützung ziehen. Die 72 Reha-Einrichtungen in Schleswig-Holstein sorgen für insgesamt 8400 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von 416 Millionen Euro durch medizinische Rehabilitation und die Nachfrage auf angrenzende Branchen.

Laut der von der Krankenhausgesellschaft (KGSH) in Auftrag gegebenen Studie haben die Kliniken im vergangenen Jahr 145 000 Patienten versorgt. Mit 11 000 Betten hat Schleswig-Holstein die zweithöchste Bettendichte aller Bundesländer im Rehabereich. 71 Prozent der hier versorgten Patienten kommen aus anderen Regionen.

Trotz dieser Erfolgszahlen klagen die Verantwortlichen über steigende Kosten, etwa durch Tariferhöhungen, höhere Energiepreise und zunehmende Qualitätsansprüche durch Kostenträger, Patienten und Politik. "Hierfür gibt es bislang keinen finanziellen Ausgleich", sagte KGSH-Geschäftsführer Bernd Krämer.

Um die wirtschaftliche Situation der Reha-Einrichtungen zu stabilisieren, schlagen KGSH und Verband der Privatkliniken in Schleswig-Holstein vor, eine Pflegesatzschiedsstelle analog zum Krankenhausbereich einzurichten. Außerdem wünschen sie sich die Einführung einer jährlichen Steigerungsrate für die Pflegesätze, die Entwicklung eines einheitlichen Finanzierungssystems für Reha-Kliniken analog zum DRG-System im Krankenhausbereich und die Förderung von Investitionsmaßnahmen. "Entsprechende Maßnahmen würden die Reha-Kliniken in die Lage versetzen, endlich Pflegesatzverhandlungen auf Augenhöhe mit den Kostenträgern zu führen", sagte Krämer, der dafür nun politische Unterstützung einfordert.

Mehr zum Thema

Heimbeatmung

Helios Klinik Leisnig erweitert ihr intensivmedizinisches Angebot

Geschäftsjahr 2023

Asklepios steigert Umsatz und Gewinn

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen