Brustzentren

Kritik an "blutigen Entlassungen"

BERLIN (dpa). Die Versorgung von Brustkrebspatientinnen gerät nach Ansicht von Fachärzten durch die strenge Budgetierung in Gefahr.

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Immer häufiger werde bei brusterhaltenden Therapien die Pauschale nicht mehr gezahlt, kritisierten die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und andere Fachgesellschaftenam Donnerstag in Berlin.

Die Folgen seien "blutige Entlassungen", bei denen Patientinnen zu früh nach Hause gingen. Auch die Nachsorge leide, da vielerorts die ambulanten Strukturen dazu fehlten.

Professor Bernd Gerber, Direktor der Unifrauenklinik in Rostock, sagte: "Von den 300 brusterhaltenden Operationen an unserem Haus werden 150 im Nachhinein vom Medizinischen Dienst der Kassen infrage gestellt. Bei 100 wird schließlich die Pauschale um ein Drittel gekürzt."

In Deutschland gibt es über 200 zertifizierte Brustzentren. Die Prognose für Frauen mit Brustkrebs - mit über 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebsart bei Frauen - hat sich durch diese Zentren deutlich verbessert.

Die Kliniken erhalten eine Pauschale für die Behandlung der Patientinnen, die im Durchschnitt vier bis fünf Tage stationär bleiben.

Bleibt eine Patientin kürzer, monieren laut Ärzte die Kassen zunehmend, dass die Frau dann auch nach einer Übernachtung schon hätte nach Hause gehen können. Nach nur einer Übernachtung darf die Pauschale laut Gesetz gekürzt werden.

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