Statistisches Bundesamt

Klinikbetrieb wird wieder teurer

Die Kostenseite der deutschen Krankenhäuser hat sich im vergangenen Jahr nur moderat verschlechtert.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Kostensteigerung in der Klinik: Die Verteuerung des Ausgabenpostens "Personal" fiel mit 4,4 Prozent (auf 61,1 Milliarden Euro) fast genauso hoch aus wie der Anstieg der Sachkosten um 4,7 Prozent auf 37,9 Milliarden Euro.

Kostensteigerung in der Klinik: Die Verteuerung des Ausgabenpostens "Personal" fiel mit 4,4 Prozent (auf 61,1 Milliarden Euro) fast genauso hoch aus wie der Anstieg der Sachkosten um 4,7 Prozent auf 37,9 Milliarden Euro.

© Wiski / Fotolia

WIESBADEN. Nach ersten Zahlen, die das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag veröffentlichte, sind im Berichtsjahr 2016 die Gesamtkosten der bundesdeutschen Kliniken um 4,5 Prozent auf 101,7 Milliarden Euro gestiegen.

Geringfügig schwächer kletterten die Kosten für die rein stationäre Leistungserbringung: um 4,3 Prozent auf 87,8 Milliarden Euro; abgezogen sind hier nichtstationäre Aufwendungen – etwa für die Notfallversorgung oder für Forschung und Lehre.

Die Verteuerung des Ausgabenpostens "Personal" fiel mit 4,4 Prozent (auf 61,1 Milliarden Euro) fast genauso hoch aus wie der Anstieg der Sachkosten um 4,7 Prozent auf 37,9 Milliarden Euro.

Unter Berücksichtigung der Fallentwicklung betrug der Kostenanstieg in der stationären Leistungserbringung lediglich 2,7 Prozent auf durchschnittlich 4497 Euro je Fall– bei bundesweit rund 19,5 Millionen Patienten, die 2016 stationär aufgenommen wurden.

Länder unterscheiden sich deutlich

Im Ländervergleich weist Destatis teils deutliche Kosten-Unterschiede für die Kliniken aus. So kommt die Häuser im Stadtstaat Hamburg das stationäre Kerngeschäft mit 5232 Euro je Fall am teuersten. Bremen (4886 Euro je Fall) und Baden-Württemberg (4856) folgen.

Das untere Ende der Skala belegen die Neuen Bundesländer und Rheinland-Pfalz. Statistisch am besten steht Brandenburg da, mit 4055 Euro Kosten je Behandlungsfall.

Die deutlichste Steigerung der stationären Kosten je Fall im Vergleich zum Vorjahr sei in Sachsen zu verzeichnen gewesen (+5,1 Prozent auf 4327 Euro).

Im Saarland dagegen seien die Kosten der Leistungserbringung sogar geringfügig zurückgegangen (um 0,1 Prozent auf 4513 Euro).

"Diese regionalen Unterschiede sind auch strukturell bedingt: Sie werden vom Versorgungsangebot sowie von der Art und Schwere der behandelten Erkrankungen beeinflusst", heißt es in einer Destatis-Mitteilung. Den ausführlichen Bericht zur Kostenstruktur der Krankenhäuser will das Amt nach Aussagen einer Sprecherin in den nächsten Tagen veröffentlichen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Bessere Versorgung Frühgeborener

NRW fördert den Aufbau von Humanmilchbanken

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle