Chefarztstelle kann auch entzogen werden

Veröffentlicht:

STUTTGART (ger). Der frühere Chefarzt der Unfallchirurgie der Freiburger Universitätsklinik, der auch wegen Pflichtverletzungen vom Dienst suspendiert worden ist, wird nun möglicherweise doch keine Abfindung von knapp zwei Millionen Euro erhalten.

Ende April hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in einem unanfechtbaren Beschluss verkündet, dass einem Medizinprofessor durchaus eine Chefarztstelle entzogen werden kann. Die Stellung eines Hochschullehrers der Medizin sei nicht zwingend mit einer Chefarztstelle mit Privatliquidationsrecht verbunden, so die Richter. Sie könne gekündigt werden, "wenn der Hochschullehrer dieser Leitungsfunktion in schwerwiegender Weise nicht gerecht wird".

Der Arzt habe seine Stellung "durch bewusst pflichtwidrige Weisungen an untergebenes Personal missbraucht und erhebliche Straftaten zu Lasten der ihm anvertrauten Patienten begangen". Ein Festhalten an der Vereinbarung sei daher dem Land nicht zumutbar.

Der Wissenschaftsausschuss des Landtages hat sich jetzt einmütig dafür ausgesprochen, dem früheren Chefarzt die Vergleichssumme nicht auszuzahlen. Die Vereinbarung mit der hohen Abfindung war heftig kritisiert worden. Az.: 9 S 603/09

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen