Fast alle deutschen Generikamarken in neuen Händen
Deutschland, der zweitgrößte Generikamarkt der Welt, ist für Firmenkäufe attraktiv. Fast alle haben schon einmal den Besitzer gewechselt.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG (brs). Dass die Merckle-Gruppe ratiopharm jetzt an Teva zu einem offenbar guten Preis verkaufen konnte, zeigt: Deutschland bleibt für Investoren interessant. Viel gibt es allerdings nicht mehr zu kaufen, denn bis auf die Stada AG haben alle größeren deutschen Generikagründungen in den letzten Jahren den Besitzer gewechselt, einige sogar mehrmals. Wenn der jüngste Deal von den Kartellbehörden genehmigt ist, werden neun der zehn umsatzstärksten deutschen Generikamarken fünf Konzernen gehören: Novartis (Schweiz), Teva (Israel), Stada (Deutschland), Dr. Reddy's (Indien) und Sanofi-Aventis (Frankreich). Der Verkauf des vor über 35 Jahren gegründeten Generikapioniers ratiopharm ist mit 3,6 Milliarden Euro der drittgrößte Deal in der Geschichte der deutschen Generikaindustrie. Der größte war 2005 der Verkauf von Hexal an Novartis. Er brachte den Brüdern Strüngmann einschließlich ihrer Anteile am US-Unternehmen Eon Labs 5,7 Milliarden Euro. Der zweitgrößte war 2007 der Verkauf der - allerdings vorwiegend auf dem US-Markt konzentrierten - Merck Generics von der Merck KGaA an Mylan für 4,9 Milliarden Euro.
Eigentümerwechsel im deutschen Generikamarkt | |
Unternehmen | Heutiger / Früherer Eigentümer |
ratiopharm | demnächst Teva / Merckle-Gruppe |
AWD.pharma | Teva (Israel) / Barr (USA), davor Degussa |
Mylan dura | Mylan (USA) / Merck KGaA (ehemals Merck dura) |
TAD Pharma | Krka (Slowenien) / PHW-Gruppe |
betapharm | Dr. Reddy´s (Indien) / 3i (GB), davor Familie Strüngmann |
Heumann Pharma | Torrent (Indien) / Pfizer (USA) |
Hexal | Novartis (Schweiz) / Familie Strüngmann |
Actavis Deutschland | Actavis (Island) / Alpharma (USA), davor Schwarz Pharma (Generikalinie ISIS, Puren) |
Basics | Ranbaxy (Indien), gehört mehrheitlich zu Daiichi Sankyo (Japan) / Bayer |
Quelle: PharmaWoche - Tabelle: Ärzte Zeitung |
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