Die Meinung zu Versicherungen
Werben auf Kosten der Versicherten
Ilse Schlingensiepen ist Wirtschaftsjournalistin in Köln.
Man kann ihnen einfach nicht entgehen, den jungen Männern und Frauen aus der Werbung der Versicherungsgruppe Ergo. Von Plakatwänden, aus Zeitungen und Fernsehspots kennt inzwischen fast jeder die Menschen, die so gern ein gutes Verhältnis zu ihrem Versicherer hätten.
Über den ästhetischen und intellektuellen Gehalt der Kampagne lässt sich streiten. Ein Ziel haben die Macher auf jeden Fall erreicht: Der Name Ergo, der eingeführte Marken wie Victoria und Hamburg-Mannheimer ersetzt, ist jetzt bekannt. Dieser Erfolg hat seinen Preis.
Die Umstellung auf die Marke "Ergo" hat die Düsseldorfer Gruppe rund 80 Millionen Euro gekostet, davon sind allein 40 Millionen Euro in die Werbung geflossen. Bezahlen müssen das letztlich die Versicherten, also auch die Kunden der Victoria Krankenversicherung, die jetzt zur Ergo-Tochter DKV gehört.
Wenn am Ende des Jahres die Beiträge wieder erhöht werden, bleibt den Versicherten ein kleiner Trost: Wenigstens ein Teil der Prämien treibenden Kosten hat für sie jetzt ein Gesicht.