Versicherungstipp
Wechsel in neue Tarife abwägen
KÖLN. Die private Haftpflichtversicherung gehört zu den Policen, die Verbraucherschützer zu den existenziell wichtigen zählen. Diese Versicherung greift, wenn Dritte einen Schaden erleiden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben rund 85 Prozent aller Haushalte eine solche Police. Das heißt allerdings nicht, dass alle Verträge auch gut sind, warnt der Bund der Versicherten (BdV). "Unsere Erfahrung zeigt, dass die Versicherungssummen oft viel zu gering sind", sagt Bianca Boss vom BdV. "Das muss sich ändern, denn nur mit einer ausreichend hohen Summe von mindestens 5 Millionen Euro besteht existenzieller Versicherungsschutz." Das sei vor allem in älteren Verträgen oft nicht der Fall. Hier seien zum Teil viel zu niedrige Deckungssummen von nur einigen 100.000 Euro vereinbart. Der BdV empfiehlt deshalb, die versicherten Summen im Vertrag zu überprüfen und sie gegebenenfalls zu erhöhen. Auch ein Wechsel in einen neueren Tarif oder zu einem anderen Anbieter kann sinnvoll sein, da die Versicherer in den vergangenen Jahren die Bedingungen deutlich verbessert haben. So sind zum Beispiel in neueren Verträgen Schäden an gemieteten oder geliehenen Sachen oft mitversichert. Viele Verträge enthalten auch die Versicherung von Mietsachschäden oder eine Forderungsausfallversicherung. Bei dieser Variante springt der eigene Versicherer ein, wenn ein Schadenverursacher keine Privathaftpflichtpolice besitzt. Die Erweiterung muss nicht unbedingt mehr Geld kosten, sagt Boss. "Verbraucher können also von einem Anbieter- oder Tarifwechsel unter Umständen in doppelter Hinsicht profitieren." (acg)