GKV-Finanzen

vfa: Sprung bei Arzneiausgaben sind statistischer Sondereffekt

Weil seit Anfang des Jahres der Herstellerabschlag für patentgeschützte Arzneimittel wieder auf sieben Prozent gesenkt wurde, ergibt sich im ersten Quartal vor allem ein statistisches Umsatzwachstum.

Veröffentlicht:
Blick in das automatisierte Medikamentenlager einer Apotheke. Weil der Herstellerabschlag wieder auf sieben Prozent zurückgeführt wurde, ergibt sich im laufenden Jahr ein deutlicher Ausgabenanstieg bei Arzneimitteln im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Blick in das automatisierte Medikamentenlager einer Apotheke. Weil der Herstellerabschlag wieder auf sieben Prozent zurückgeführt wurde, ergibt sich im laufenden Jahr ein deutlicher Ausgabenanstieg bei Arzneimitteln im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

© Jan Woitas/dpa

Berlin. Die Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) berichtet für das erste Quartal in der GKV von einem Umsatzwachstum bei Arzneimitteln von 9,3 Prozent. Dabei handele es sich aber überwiegend um einen statistischen Sondereffekt, heißt es in einer Mitteilung des vfa vom Montag.

Hintergrund dafür sei, dass der Herstellerabschlag für patentgeschützte Arzneimittel, der im Zuge des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes für das Vorjahr von sieben auf zwölf Prozent erhöht wurde, seit Anfang 2024 wieder auf den Ausgangswert zurückgeführt wurde. Im vergangenen Dezember ist in der Pharmastrategie der Bundesregierung diese Rückführung auf sieben Prozent ausdrücklich bestätigt worden. Das Beratungsunternehmen IQVIA hat den Einspareffekt für die Krankenkassen durch den höheren Abschlag für 2023 mit 2,4 Milliarden Euro angegeben.

Die Entwicklung, so betont der vfa, sei insoweit geplant und von den Akteuren bereits eingepreist worden – beispielsweise bei den Rahmenvorgaben für Arzneimittel durch KBV und GKV-Spitzenverband. Sie haben die sogenannten Anpassungsfaktoren für dieses Jahr auf 7,95 Prozent festgelegt. Neben dem Wegfall des zeitweise erhöhten Herstellerabschlags werden als weiterer Grund dort preissteigernde Wirkungen in Folge des Lieferengpass-Gesetzes (ALBVVG) genannt.

Der wieder gesenkte Herstellerabschlag sei ein wichtiger Schritt, um „das verlorene Vertrauen der Schlüsselindustrie Pharma zurückzugewinnen“, teilte vfa-Präsident Han Steutel mit. Damit werde der Branche die notwendige Liquidität für „Investitionen und Innovationen“ gegeben. Er verwies auf Ankündigungen mehrerer Pharmaunternehmen, rund fünf Milliarden Euro in Deutschland investieren zu wollen. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Strukturelle Probleme

KV Sachsen kündigt Kinder Endo Plus

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet