Bei HIV-Prävention soll mehr auf Ärzte gesetzt werden
Die Infektionsraten mit HIV steigen in Deutschland seit einigen Jahren wieder an. Neue Möglichkeiten der Prävention werden deshalb gesucht. Forscher untersuchen jetzt, ob sich Ärzte stärker in die Beratung von Risikogruppen einbinden ließen. Dazu wurden sowohl homosexuelle Männer als Risikogruppe als auch Ärzte in Berlin und in Oberfranken befragt, wie Privatdozentin Julika Loss berichtet hat.
Die zum Teil HIV-positiven Männer gaben an, dass sie durchaus positiv darauf reagieren würden, wenn sie von ihrem Arzt auf ihre sexuelle Orientierung und Möglichkeiten der HIV-Prävention angesprochen würden. Die befragten Ärzte wie Allgemeinmediziner und Urologen hatten allerdings Vorbehalte: Sie fürchteten, Patienten bei Ansprache des Themas zu verärgern oder zu beleidigen. Auch wurde die Wirksamkeit eines ärztlichen Rats infrage gestellt. Die Präventionsmedizinerin Loss möchte jetzt Möglichkeiten eines Kommunikationstrainings untersuchen. (eis)