Chirurgische Therapie bei Vorhofflimmern

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DÜSSELDORF(eb). Ein Schlaganfall ist bei Vorhofflimmern die gefürchteste Komplikation.

Die pharmakologische Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern hat auch mit der Entwicklung der neusten Generation antiarrhythmischer Medikamente weiterhin eher enttäuschende Langzeitergebnisse.

Neben den möglichen hämodynamischen Folgen bleibt der Schlaganfall die gefürchtetste Komplikation dieser Rhythmusstörung. So erhöht Vorhofflimmern das Schlaganfallsrisiko um das fünffache.

Therapieoptionen: Katheterablation oder Chirurgie

Die vielversprechendsten Therapieoptionen bei Vorhofflimmern sind weiterhin interventionelle Verfahren wie die Katheterablation oder die Chirurgie, so Professor Matthias Leschke aus Esslingen und Dr. Detlef Roser aus Stuttgart.

Das aktuelle Konsensus-Statement der amerikanischen und europäischen Fachgesellschaften sieht eine chirurgische Ablation bei Patienten mit Vorhofflimmern hauptsächlich dann indiziert, wenn bei den Patienten eine zusätzliche operationswürdige Herzerkrankung vorliegt.

Vor allem Mitralklappenvitien sind häufig mit Vorhofflimmern assoziiert. Eine begleitend durchgeführte endokardiale Ablation kann hier bei bis zu 90 Prozent der Patienten einen Sinusrhythmus wiederherstellen.

Drei Prädikatoren für Therapieversagen

Prädiktoren für ein Therapieversagen sind ein vergrößerter linker Vorhof über sechs Zentimeter, ein inkomplettes Linien-Set, bei dem nicht die ganze Vorhofhinterwand im Sinne einer Box-Läsion isoliert wird und das frühpostoperative Auftreten von atrialen Tachyarrhythmien.

Die Dauer oder die Art des Vorhofflimmerns sind hingegen keine signifikanten Prädiktoren für den Erfolg oder Misserfolg der chirurgischen Ablation.

Bei Patienten mit Vorhofflimmern ohne weitere begleitende Herzerkrankungen empfiehlt das Konsensus-Statement hauptsächlich dann ein chirurgisches Vorgehen, wenn entweder eine oder mehrere Katheterablationen erfolglos waren oder das chirurgische Verfahren explizit bevorzugt wird.

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