Nach Vogelgrippe-Ausbruch

500 Vögel im Rostocker Zoo bedroht

Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe im Rostocker Zoo sind vorsorglich Störche und Enten getötet worden. Alle rund 500 dort gehaltenen Vögel sollen untersucht werden.

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ROSTOCK/SCHWERIN. Im Rostocker Zoo sind wegen Vogelgrippe alle Störche getötet worden. Alle zwölf Weißstörche waren mit dem Virus H5N8 infiziert.

Das haben erste Analysen ergeben, wie das Agrarministerium in Schwerin mitteilte.

Zuvor war bei einem verendeten Storch das hochansteckende Virus H5N8 festgestellt worden.

Zwei weitere Störche seien ebenfalls bereits am Wochenende gestorben, die restlichen neun Störche des Bestandes seien getötet worden.

"Krisenherd ausräumen"

Auch 23 Enten, die im selben Stallgebäude untergebracht waren, seien gekeult worden. "Ziel ist es, den Krisenherd auszuräumen und die Infektionskette zu unterbrechen", sagte der Minister.

Von der Tötung aller Vögel im Zoo werde abgesehen, sofern es keine weiteren Nachweise des Virus gebe.

Es werden nun alle im Zoo gehaltenen Vögel untersucht, wie Direktor Udo Nagel sagte.

Der Zoo hält etwa 500 Vögel, darunter sind 30 streng geschützte und seltene Arten wie Flamingos, aber auch heimische Seeadler.

Auch Futtermittel und Einstreu werden untersucht. "Es ist ein Rätsel, wie das Virus zu den Vögeln gekommen ist", sagte Nagel.

Sämtliche Vögel im Zoo seien in Stallgebäuden oder überdachten Volieren untergebracht. Der infizierte Storch lebte seit 2011 in dem Tiergehege.

Der Zoo wurde am Donnerstag geschlossen. Am Freitag sollte das Areal rund um das sogenannte Darwineum wieder eröffnet werden.

Backhaus sagte, im Land bleibe die Stallpflicht in Risikogebieten in Gewässer-Nähe bestehen.

Überwachungszone um den Zoo

Sie sollte ursprünglich demnächst gelockert werden. In Rostock sei in einem Radius von zehn Kilometern um den Zoo eine Überwachungszone eingerichtet worden, in der Geflügelhaltungen untersucht werden.

Im Umkreis von drei Kilometern seien etwa 95 Hobby-Geflügelhaltungen bekannt.

"Bislang ist eine Tötung dieser Tiere nicht vorgesehen", stellte Backhaus klar. Über weitere Maßnahmen werde je nach den weiteren Untersuchungsergebnissen entschieden.

Dass das Geflügel der privaten Kleinsthalter nicht getötet werden müsse, begründete Backhaus damit, dass die Seuche diesmal nur in einem kleinen Bestand ausgebrochen sei.

Bei einem Vogelgrippe-Fall in Mecklenburg-Vorpommern Anfang November war dagegen ein Bestand von mehr als 30.000 Puten betroffen. Rund 2000 Tiere starben, die anderen wurden getötet.

Gut zwei Wochen später wurde auf der Insel Ummanz bei Rügen das Virus H5N8 erstmals in Europa bei einem Wildvogel - einer Krickente - nachgewiesen.

Erst am Mittwoch war im Norden Sachsen-Anhalts bei zwei Wildenten die Vogelgrippe nachgewiesen worden.

Die Tiere waren am 31. Dezember im Zuge der Wildüberwachung geschossen worden. An beiden Tieren hatte das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems das H5N8-Virus nachgewiesen. (dpa)

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