Abstammungs-Gutachter wollen sich Gütesiegel geben

MÜNCHEN (sto). Mehrere private Labore, die sich mit Vaterschaftstests beschäftigen, haben kürzlich einen Verein mit dem Namen VALID gegründet. VALID ist die Abkürzung für "Vaterschafts- und Abstammungs-Analyselabore in Deutschland".

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"Wir wollen in der Öffentlichkeit einheitlich auftreten und uns mit einer starken Stimme in Diskussionen einbringen", erklärte die Vorsitzende des Vereins, Henriette Tewes. Zentrales Anliegen der Mitglieder sei es, auf die Einhaltung der wissenschaftlich und qualitativ hohen Standards bei den Untersuchungen zu achten und diese als Leitlinien vorzugeben.

Als äußeres Zeichen dafür soll ein Gütesiegel entwickelt werden, das potentiellen Kunden bei der Orientierung helfen soll. Die Qualitätsstandards umfassen die Anforderungen an Labor-Ausstattung, Leitungspersonal, Mitarbeiter, Erfassung der Daten der Betroffenen, Analyse-Ablauf, Proben und Probenentnahme, Qualitätskontrolle, Datenschutz, Diskretion und die regelmäßige Teilnahme an bundesweiten Ringversuchen. Zudem möchten sich die in VALID zusammengeschlossenen Institute gegen andere Anbieter abgrenzen.

Das Gütesiegel soll signalisieren, daß die DNA-Labore mit modernen Analyseverfahren arbeiten, um ein Abstammungsgutachten zu erstellen, betonte Tewes. Bei Nachfragen von Kunden informieren die Mitglieder über die Funktionsweise eines Vaterschaftstests oder die wissenschaftlichen Aspekte. So müsse einem Kunden bewußt sein, daß ein Testergebnis Auswirkungen auf Kind und Familie haben kann. "In bestimmten Fällen raten wir daher davon ab, einen Vaterschaftstest zu machen", sagte Tewes.

VALID befürwortet, daß Kunden auf Wunsch Vaterschaftstests auch anonymisiert in Auftrag geben können. Die Ergebnisse können dann allerdings vor Gericht nicht als Entscheidungsgrundlage dienen. "Aber vielen Eltern ist daran gelegen, außergerichtlich, auf privater Basis eine Antwort auf ihre Zweifel zu bekommen, wer der biologische Vater eines Kindes ist", erklärt die VALID-Vorsitzende.

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