Welt-Adipositas-Tag

Adipositas-Verband mahnt multiprofessionelle Versorgung an

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Bottrop. Für die Versorgung von Menschen mit einer Adipositas müssen Disease-Management-Programme (DMP) umgesetzt und eine interdisziplinäre Betreuung etabliert werden. Das fordert der Adipositas-Verband Deutschland anlässlich des Welt-Adipositas-Tages am Montag (4. März).

Die „erste und beste Anlaufstelle“ sind laut Verband Hausärztinnen und Hausärzte. Allerdings erhielten Betroffene dort noch immer zunächst den Hinweis: „Bitte erst mal abnehmen.“ Das, so der Verband, sei wenig zielführend. Oftmals fehlte eine Unterstützung und Begleitung durch ein multiprofessionelles Team. Das soll sich bekanntlich mit den DMP Adipositas ändern, für die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Mitte November die Voraussetzungen über eine entsprechende Anforderungsrichtlinie geschaffen hatte. Die Richtlinie ist noch nicht in Kraft getreten.

Nach wie vor, moniert der Adipositas-Verband, überwiegten Unverständnis und Unkenntnis über Adipositas. Für Betroffene mangele es an passenden Therapieangeboten jenseits operativer Eingriffe. Betroffenen, aber auch Ärztinnen und Ärzte seit „die Tragweite des Problems“ nicht immer bewusst.

Prof. Dr. med. Till Hasenberg, Leiter des Adipositaszentrum West an der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen kritisiert laut Mitteilung des Verbands die derzeitige Priorisierung im medizinischen Umgang mit Adipositas. „Zurzeit ist es so, dass Patient*innen als erste Anlaufstelle ein chirurgisches Adipositaszentrum sehen. Das sollte jedoch am Ende einer Therapiekette stehen!“ Eine bariatrische Chirurgie solle „die letzte und nicht die erste“ und auch nur eine von mehreren Optionen sein. (eb)

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