HIV in Entwicklungsländern

Ärzte ohne Grenzen fordert günstigere Aids-Medikamente

Auf dem Welt-Aids-Kongress in Durban fordert die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen günstigere Preise für lebensrettende Medikamente zur HIV-Behandlung.

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DURBAN. Die Lage ist demnach besonders kritisch bei Menschen, die gegen die gewöhnlichen HIV-Medikamente resistent sind und daher eine Behandlung mit Alternativen brauchen.

"Wir müssen in der Lage sein, die neueren HIV-Medikamente zu bezahlen", forderte am Donnerstag Vivian Cox, HIV-Expertin der Hilfsorganisation.

Im Laufe der Zeit würden sich mehr Resistenzen bilden, dann hätten Patienten keine andere Wahl mehr.

Die Pharmaindustrie müsse Konkurrenz von Generika-Herstellern zulassen, hieß es in einem anlässlich der Welt-Aids-Konferenz veröffentlichten Bericht.

Der Preis für die normalen HIV-Medikamente ist demnach seit 2014 erneut um ein Viertel gesunken, auf rund 100 Dollar (etwa 91 Euro) pro Jahr und Patient.

Die zweite Behandlungsoption sei um 11 Prozent günstiger geworden, auf nunmehr 286 Dollar. Die Patienten bei denen beide Kombinationen nicht mehr wirken, müssen jedoch auf die Medikamente der sogenannten dritten Therapielinie zurückgreifen. Diese kosten dem Bericht zufolge mindesten 1859 Dollar pro Jahr - zu viel für Gesundheitssysteme vieler ärmerer Länder.

Weltweit sterben jedes Jahr 1,1 Millionen Menschen an den Folgen der vom HI-Virus ausgelösten Immunschwächekrankheit Aids. Die noch bis Freitag dauernde Welt-Aids-Konferenz in Südafrika bringt rund 18 000 Forscher, Aktivisten und Regierungsvertreter zusammen. (dpa)

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