HIV-Patienten

Aids ist zumeist nicht die Todesursache

Dank antiretroviraler Therapien werden Menschen mit HIVInfektion immer älter und die allermeisten HIV-Patienten sterben nicht an AIDS.

Veröffentlicht:

ZÜRICH. HAART ändert die Perspektive: In der Swiss HIV Cohort Study (SHCS) wurden zwischen 1988 und 2010 die Todesursachen von HIV-infizierten Personen nach ICD-10 registriert.

Starben bis 1995 noch 78% der Patienten an AIDS, waren es von 1996 bis 2004 nur noch 41%. Zwischen 2005 und 2010 war die Rate auf 15% gesunken.

Als Todesursache sind bei HIV-Infizierten maligne Geschehen, Lebererkrankungen, andere Infektionen und kardiovaskuläre Ereignisse immer mehr in den Vordergrund gerückt. Vor allem Koinfektionen mit Hepatitis B und C erhöhen das Sterberisiko (HIV Medicine 2013; 14(4): 195-207).

Nach dem seit 2005 zusätzlich verwendeten Coding Causes of Death in HIV-(CoDe-)Protokoll ergaben sich folgende Ursachen: 19% AIDS-unabhängige maligne Erkrankungen inclusive hepatozellulärem Karzinom (HCC) infolge Hepatitis B oder C, 16% AIDS, 15% Leberversagen (ohne HCC), 9% AIDS-unabhängige Infektionen, 7% Substanzmissbrauch, 6% Suizid, 6% Myokardinfarkt.

Diese Entwicklung spiegelt auch eine Studie vom Januar 2013 wider. Hier wurde gezeigt, dass nach Beginn der hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART) die AIDS-bedingte Mortalität in den USA von 94% vor 1996 auf etwa 50% nach 1996 gesunken ist.

Deutlich zeichnete sich der Gewinn an Lebenszeit ab: Für HIV-Positive, die an AIDS starben, betrug er fünf Jahre. HIV-Patienten mit anderen Todesursachen lebten 17 Jahre länger als vor 1996. (St)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

STI-Prävention

Sexuell aktive Patienten: „Kriege ich eine Doxy-PEP?“

PrEP-Surveillance

So steht es um die PrEP-Versorgung in HIV-Schwerpunktpraxen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was wäre Ihre Lieblings-GOP in der GOÄneu, Dr. Beier?

Porträt

Ein Zahnarzt und Ballermann-Sänger: Tobias Riether

Lesetipps
Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg der Alzheimer-Inzidenz zu rechnen (derzeit werden jährlich rund 7,7 Millionen neue Fälle weltweit diagnostiziert). Antivirale Maßnahmen gegen das Herpes-Virus könnten präventiv wirken.

© KI-generiert Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Auch andere neurotrope Viren impliziert

Alzheimer-Risiko durch Herpes: Neue Evidenz aus Real-World Daten

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Ältere Diabetikerin, die ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät kontrolliert.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Deprescribing bei Typ-2-Diabetes

Diabetes bei Älteren: Chancen und Risiken einer Polypharmazie