Akupunktur hat bei Migräne die Nase vorn

NEU-ISENBURG (mar). Migräneattacken lässt sich mit Akupunktur besser vorbeugen als mit Flunarizin, so das Ergebnis einer Studie aus China.

Veröffentlicht:

In der einfach verblindeten Studie zur Migräneprophylaxe wurden 140 Patienten, die an Migräne mit oder ohne Aura litten, randomisiert zwei Therapiegruppen zugeteilt.

Gruppe 1 erhielt dreimal pro Woche eine Akupunkturbehandlung plus Placebo als Tablette jeden Abend, Gruppe 2 entsprechend eine Scheinakupunktur plus Flunarizin (10 mg in den ersten beiden Wochen, danach 5 mg).

Der Erfolg der Therapie wurde nach 4 und 16 Wochen erfasst (Pain 2011; 152: 1864).

Reduktion um 50 Prozent nötig

Primärer Studienendpunkt war der Anteil der Patienten (Responderrate), bei denen es zu einer Reduktion der Migränetage um mindestens 50 Prozent kam.

Die Responderrate war in der Akupunktur-Gruppe mit 56 Prozent statistisch signifikant höher als in der Flunarizin-Gruppe (37 Prozent; p < 0,05).

Keine signifikanten Unterschiede ergaben sich für sekundäre Endpunkte, zu denen etwa die Zahl der Migränetage, die mit einer visuellen Analogskala bestimmte Schmerzstärke und die anhand des SF-36-Fragebogens ermittelte Lebensqualität gehörten.

Eingeschränkte Aussagekraft?

Nach Ansicht von Professor Christoph Diener vom Universitätsklinikum Essen ist die Aussagekraft der Studie jedoch eingeschränkt - zum einen wegen der geringen Teilnehmerzahl und zum anderen wegen des Vergleichs zweier verschiedener Therapieformen.

Es sei nicht möglich, den Einfluss der Placebomedikation in der Akupunktur-Gruppe abzuschätzen, so Diener (Kopfschmerz-News 2011; 3: 14).

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Meist Frauen betroffen

Standard-Therapie reicht bei Clusterkopfschmerz oft nicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel zur „work and stay“-Agentur

Fachkräftegewinnung: Schwarz-Rot ist auf dem richtigen Weg

Anreiz mit falscher Wirkung

Hausärzteverband: „Praxen werden geflutet mit unnötigen Arztbesuchen“

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen