Aliskiren mindert die Proteinurie bei Diabetes

Veröffentlicht:

SAN FRANCISCO (ob). Der Reninhemmer Aliskiren wirkt bei Diabetikern mit Nephropathie renoprotektiv. Erhalten sie das Medikament zusätzlich zu einer antihypertensiven Therapie inklusive eines Sartans, verringert sich nach einer neuen Studie die Proteinurie unabhängig von Blutdruckveränderungen.

In der AVOID×-Studie sank der im morgendlichen Spontanurin gemessene Albumin/Kreatinin-Quotient (UACR) bei Diabetikern, die Aliskiren (Rasilez®) erhielten, innerhalb von sechs Monaten signifikant um 20 Prozent im Vergleich zu Placebo. In gleichem Maße nahm auch die Albumin-Ausscheidungsrate im Urin (UAER) ab. Die Rate der Patienten, bei denen der UACR um mehr als 50 Prozent reduziert wurde, war in der Aliskiren-Gruppe nahezu doppelt so hoch wie in der Placebo-Gruppe (24,7 versus 12,7 Prozent).

Bei der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (GRF) gab es keinen signifikanten Unterschied, aber zumindest einen Trend zu einem etwas besseren Erhalt der Nierenfunktion durch Aliskiren, berichtete Professor Hans-Henrik Parving aus Kopenhagen beim Kongress der American Society of Nephrology in San Francisco.

Die Blutdruckwerte in beiden Gruppen unterschieden sich nur minimal. Der günstige Effekt von Aliskiren auf die Albuminurie sei deshalb als weitgehend unabhängig von Blutdruckveränderungen, betonte Parving. Auch die Rate unerwünschter Wirkungen war in beiden Gruppen nahezu gleich.

An der AVOID-Studie beteiligten sich 599 Diabetiker mit Nephropathie. Sie erhielten zunächst drei Monate (Run-in-Phase) in offener Form den AT1-Rezeptorblocker Losartan (100 mg/Tag) zusätzlich zur optimierten Behandlung mit anderen Antihypertensiva.

Darauf folgte eine sechsmonatige Behandlung mit Aliskiren (150 mg/Tag über drei Monate, dann 300 mg/Tag für die restliche Zeit) oder mit Placebo zusätzlich zur bereits verordneten Medikation.

×AVOID = Aliskiren in the Evaluation of Proteinuria in Diabetes

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Public Health Index 2025

Deutschland weist große Lücken im Gesundheitsschutz auf

Kooperation | In Kooperation mit: AOK Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Sollte bei Brustkrebs gegen COVID-19 geimpft werden?

Digitale Gesundheitsanwendungen

Regulierungen machen es den DiGA schwer

Müdigkeit, Schwäche, erhöhtes TSH

Fehldiagnose Hypothyreose bringt Frau in Lebensgefahr

Lesetipps
Eine ältere Frau hält sich die Hand an den Kopf.

© pictworks / stock.adobe.com

Kopfschmerzen

Migräne: Welche Therapie bei älteren Patienten möglich ist