Aliskiren - neue Option zur Therapie von Hypertonikern

MÜNCHEN (sto). Für die Behandlung von Patienten mit essenzieller Hypertonie gibt es in Deutschland erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder ein Antihypertensivum mit einem neuen Wirkprinzip. Am 5. September kommt Aliskiren (Rasilez®) auf den Markt.

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Aliskiren ist ein direkter Renin-Hemmer zur Behandlung von Hypertonikern. Die Substanz wirkt als einziges Antihypertensivum selektiv am Ursprung des Renin-Angiotensin-Systems. Hoher Blutdruck sei in den meisten Fällen die Folge eines überaktiven Renin-Angiotensin-Systems, berichtete Professor Friedrich Luft von der Charité in Berlin bei der Einführungspressekonferenz des Unternehmens Novartis in München.

In randomisierten, Placebo-kontrollierten Doppelblindstudien wurde mit Aliskiren dosisabhängig eine zweistellige Senkung des diastolischen und systolischen Blutdrucks erzielt. In der Monotherapie wirke Aliskiren stärker blutdrucksenkend als ACE-Hemmer oder Diuretika, berichtete Professor Hermann Haller von der Medizinischen Hochschule Hannover und Vorsitzender der Deutschen Hochdruckliga.

Auch in der Kombination mit anderen Antihypertensiva wie Ramipril oder Hydrochlorothiazid, aber auch mit Calcium-Antagonisten oder Sartanen, bewirkt Aliskiren eine zusätzliche antihypertensive Wirkung, so Haller weiter. Dies ist wichtig, denn um den Zielblutdruck zu erreichen, ist bei den meisten Hypertonikern eine Behandlung mit nur einer Substanz nicht ausreichend, erinnerte Haller.

Aufgrund der langen Halbwertszeit von 40 Stunden bewirke Aliskiren einmal täglich eingenommen eine nachhaltige Blutdrucksenkung auch in den Morgenstunden, in denen das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bekanntlich besonders erhöht ist.

Vertragen werde Aliskiren ähnlich gut wie ein Placebo. Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion sowie bei älteren Patienten über 65 Jahren sei es daher nicht erforderlich, die Initialdosis anzupassen. Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 150 mg. Bei Patienten, deren Blutdruck damit nicht ausreichend gesenkt wird, kann die Dosis auf 300 mg einmal täglich erhöht werden.

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