Arznei schützt alte Frauen anhaltend vor Frakturen
BERLIN (ner). Bei der Behandlung von Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose bleibt der Frakturschutz unter einer Therapie mit Strontiumranelat auch im vierten und fünften Behandlungsjahr erhalten. Gerade für alte Patientinnen mit Osteoporose kann eine effektive Behandlung lebensrettend sein.
Eine fünfjährige Behandlung mit Strontiumranelat (Protelos®) verringert die Hüftfrakturrate um 43 Prozent im Vergleich zu Placebo, wie Professor Cornel Sieber aus Nürnberg berichtet hat. Der Kollege zitierte damit aktuelle Daten aus der TROPOS-Studie×. Daran hatten mehr als 5000 Frauen im mittleren Alter von 76 Jahren teilgenommen.
Gerade ab Mitte 70 steige die Hüftfrakturrate stark, sagte Professor Hans-Peter Kruse aus Hamburg bei einem von Servier unterstützten Symposium. Nach einer solchen Fraktur seien Selbständigkeit und Lebensqualität oft endgültig verloren, so Sieber. Und 50 Prozent der über 75-jährigen Patienten mit Hüftfraktur seien nach einem halben Jahr tot.
Auch das Risiko für Wirbelkörperfrakturen blieb mit Strontium signifikant niedriger als unter Placebo. Vertebrale Frakturen traten nach fünfjähriger Verumtherapie um 31 Prozent seltener auf als unter der Placebo. Demnach müsse man lediglich zwölf Patienten fünf Jahre lang mit Strontiumranelat behandeln, um eine Wirbelfraktur zu verhindern, hieß es bei der Veranstaltung in Berlin.
Strontiumranelat hat eine osteoanabole und eine antiresorptive Wirkung bei Osteoporose. Die Substanz stimuliert die Knochenneubildung, unter anderem weil vermehrt Osteoblasten gebildet werden, und reduziert zugleich den Knochenabbau. Histomorphometrisch konnte nachgewiesen werden, dass sich die Kortikalisdicke erhöht, dass die Anzahl der Knochentrabekel zunimmt und diese zugleich dicker werden. Das ermöglicht eine höhere Energieaufnahme des Knochens als zuvor und erklärt die verbesserte Festigkeit.
×TROPOS - Treatment of Peripheral Osteoporosis