Kommentar zu sexuell übertragbaren Krankheiten

Auf Reisen volles Risiko

Von Dr. Christine Starostzik Veröffentlicht:

Der ältere, allein reisende Thailandurlauber ist wohl der Klassiker unter den Verdächtigen. Studien haben allerdings gezeigt, dass bis zu 20 Prozent aller Reisenden die Gelegenheit zum Sex nutzen, wenn sie sich zufällig bietet, jeder Zweite ungeschützt.

Welche Risiken Urlauber und Geschäftsreisende damit eingehen, hat eine Studie untersucht, die Diagnosen zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI) an reisemedizinischen Institutionen weltweit analysierte.

Besonders hoch ist naturgemäß das Risiko beim käuflichen Sex. Allerdings fällt es manchen Männern schwer zu realisieren, dass das, worauf sie sich gerade einlassen, Prostitution ist. In Thailand etwa gibt die Gespielin den Männern das Gefühl, eine "Freundin" zu sein, die natürlich gerne auch ein bisschen Geld und ein paar Geschenke annimmt.

Bislang gibt es keine zündenden Ideen, wie man risikofreudige Reisende dazu bringt, sich und ihre Zufallsbekanntschaften effektiv zu schützen. Die einzige bislang durchgeführte Untersuchung hierzu war ernüchternd: Weder eine motivierende Kurzintervention noch kostenlos zur Verfügung gestellte Kondome zeigten mehr Wirkung als die übliche reisemedizinische Beratung.

Die Verlockung ist wohl zu groß, sich frei, begehrt und ungeheuer sexy zu fühlen - wenn auch nur für kurze Zeit.

Lesen Sie dazu auch: Syphilis, HIV und Co.: Unliebsame Urlaubs-Mitbringsel

Mehr zum Thema

HPV-positive Fälle

Oropharyngealkarzinome: sexuell aktive Personen screenen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

„ÄrzteTag vor Ort“-Podcast

Was können Sie gegen die tägliche Bürokratielast tun, Dr. Bürger?

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle:  Mephisto vertritt Leipzig.

© Rolf Schulten

Fotogalerie

Der 128. Deutsche Ärztetag in Bildern

Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden