Salmonellen

Babymilch-Skandal in Frankreich

Wegen möglicher Kontamination ruft ein Hersteller jetzt 12 Millionen Büchsen Milchpulver zurück.

Veröffentlicht:

PARIS. Bereits im Dezember war in Frankreich bei 35 Säuglingen ein Ausbruch mit Salmonella Agona in Assoziation mit Milchpulver des Unternehmens Lactalis bekannt geworden; 18 der Kinder mussten stationär behandelt werden. Zudem war ein Säugling in Spanien betroffen, und ein Fall in Griechenland wird noch untersucht.

Schon 2004/05 habe es im Zusammenhang mit Produkten desselben Herstellers einen S.-Agona-Ausbruch gegeben, berichtet die europäische Seuchenbehörde ECDC.

Aktuell hat sich eine im Dezember gestartete Rückrufaktion als unzureichend erwiesen und ist ausgeweitet worden. Anfang Januar war bekanntgeworden, dass wegen Fehlern bei mehreren großen Supermarktketten in Frankreich bereits zurückgerufene Produkte aus dem Werk trotzdem verkauft worden waren.

Das Unternehmen werde jetzt mehr als 12 Millionen Büchsen mit dem Pulver aus 83 Ländern zurückrufen, berichtete Lactalis-Chef, Emmanuel Besnier, im "Journal du Dimanche".

11.000 Tonnen Pulver betroffen

Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hatte bekannt gegeben, dass Lactalis alle Produkte aus dem Werk in Craon zurücknehmen werde – unabhängig vom Herstellungsdatum. Zuvor hatte Lactalis nur Babymilchprodukte und Frühstücksflocken mit Herstellungsdatum seit 15. Februar 2017 zurückgerufen.

Betroffen sind nach Pressemeldungen 11.000 Tonnen Babynahrung aus dem Werk in Craon (Westfrankreich). In der Produktionsanlage waren Salmonellen des gleichen Typs wie bei den erkrankten Babys nachgewiesen worden. 7000 Tonnen Baby-Milchpulver wurden in Frankreich unter den Marken Milumel, Picot und Taramis verkauft. Weitere 4000 seien in den Export gegangen.

Deutschland ist offenbar nicht betroffen. Lactalis verkauft nach eigenen Angaben bei uns keine Babynahrung. (dpa/eis)

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