Bakterien begünstigen Rosacea-Pusteln

Bei Rosacea erwärmt sich die Haut. Das trägt offenbar dazu bei, dass sich gewöhnliche Hautbakterien in Pathogene verwandeln und Pusteln fördern.

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SIDNEY (eb). Staphylococcus epidermidis könnte in der Pathogenese der Rosacea wichtiger sein als bisher angenommen - zumindest für die papulopustulösen und die okulären Subtypen.

Dermatologen um Dr. Margot Whitfeld aus Sidney untersuchten Hautabstriche bei 15 Rosacea-Patienten und 15 Gesunden (J Am Acad Dermatol 2011; 64: 49-52).

Unterschiede signifikant

In der Patientengruppe ließ sich bei neun aus Wangenpusteln und bei vier aus Abstrichen von den Lidrändern S. epidermidis in Reinkultur züchten, dagegen gelang das nicht bei Abstrichen von der gleichen Wangenseite, die mindestens 2 cm von der Pustel entfernt lagen, ebenso wenig bei den Kontrollpersonen.

Die Unterschiede waren signifikant. Bemerkenswert: Andere Bakterien ließen sich nicht in Reinkultur züchten. Daher trage S. epidermidis wahrscheinlich wesentlich zur pustulösen und womöglich auch zur okulären Rosacea bei, folgern die Dermatologen.

Nicht nur antientzündliche Eigenschaften, sondern auch antibakterielle

Das wirft ein neues Licht auf die Wirkweise von Antibiotika wie Doxycyclin gegen Rosacea. Anders als vermutet ist offenbar nicht nur die antientzündliche Eigenschaft bedeutsam, sondern auch die antibakterielle. Daher könnten weitere Antibiotika die Therapie ergänzen - je nach Empfindlichkeit des Keims.

Die Rosacea ist durch erhöhte Hautdurchblutung und -temperatur gekennzeichnet. Auch körperliche Anstrengung, heiße Getränke und Alkohol bewirken eine Erwärmung. Bakterien wie S. epidermidis verhalten sich aber je nach Temperatur unterschiedlich.

Da die Pusteln den Erythemen folgen, vermuten die Forscher, dass die zunehmende Vaskularisierung und die steigende Hauttemperatur einen wichtigen Schritt darstellen, S. epidermidis vom Kommensalen in ein Pathogen zu verwandeln. So entwickle sich die papulopustulöse Form der Rosacea.

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