Hauterkrankungen

Bakteriengift hilft bei der Wundheilung

Toxin mit positiver Wirkung: Das von Staphylococcus aureus gebildete α-Hemolysin könnte bei der Therapie chronischer Wunden Einsatz finden.

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Jena. Eine giftige Substanz aus Staphylococcus aureus, das sogenannte „α-Hemolysin“, ist nicht nur zellschädigend, sondern stimuliert auch die Geweberegeneration.

Denn bestimmte Immunzellen, die M2-Makrophagen, werden von dem Toxin dazu angeregt, entzündungsauflösende Botenstoffe zu produzieren, die die Heilung fördern, berichten Forscher der Universität Jena (Cell Reports 2020; online 13. Oktober). Zu diesen Botenstoffen gehören unter anderem Resolvine, Maresine und Protektine.

Botenstoffe fördern die Geweberegeneration

M2-Makrophagen sind Immunzellen, die im späten Verlauf einer Entzündungsreaktion dafür sorgen, dass abgetötete Bakterien und geschädigte Zellbestandteile abtransportiert werden und sich das Gewebe regeneriert. Im Tiermodell wiesen die Pharmazeuten zudem nach, dass die Botenstoffe die Geweberegeneration fördern.

Der bisher unbekannte Mechanismus könnte für künftige Therapien von Hautentzündungen und chronischen Wunden bedeutsam sein, hofft das Team um Paul Jordan.

Staphylococcus aureus millionenfach auf der Haut

Normalerweise sind Bakterien der Art Staphylococcus aureus ja für den menschlichen Körper harmlos, erinnert die Uni Jena in einer Mitteilung: Sie kommen bei jedem Vierten millionenfach auf der Haut und der Mucosa der Atemwege vor.

In bestimmten Fällen jedoch können aus den harmlosen Bakterien pathogene Keime werden, die zu Hautentzündungen, Infektionen der Lunge oder zu einer Sepsis führen. „Das passiert insbesondere dann, wenn sich die Bakterien zu stark vermehren, etwa, wenn die Immunabwehr eines Menschen geschwächt ist“, erinnert Mitautor Professor Oliver Werz in der Mitteilung. (eb)

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