Kommentar zum Herzschutz durch Grüntee

Beharrlich gegen Widerstand

Von Ingeborg Bördlein Veröffentlicht:

Selbstversuche von Ärzten führen mitunter zu bahnbrechenden Erfolgen. Man denke an den australischen Mikrobiologen Barry Marshall, der sich 1984 mit dem Magenkeim H. pylori infizierte und danach demonstrierte, dass Antibiotika gegen die damit ausgelöste Gastritis wirken. Mit dem Versuch konnte er die große Skepsis der Fachwelt entkräften.

Ähnlich verhielt es sich mit Professor Werner Hunstein aus Heidelberg. Der Hämatologe war selbst an Leichtketten-Amyloidose erkrankt und probierte - nachdem die Schulmedizin versagt hatte - als letzten Strohhalm eine Therapie mit grünem Tee aus. Der Behandlungserfolg beeindruckte ihn so stark, dass er seine Krankengeschichte im Fachblatt "Blood" veröffentlichte.

Hunstein - Schulmediziner par excellence - setzte danach alles daran, um den erfolgreichen Selbstversuch durch Studien auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen. Mit Erfolg: Heidelberger Kardiologen haben jetzt erste Studienergebnisse zur Therapie mit grünem Tee bei Amyloidose-Patienten vorgelegt.

Die Daten bestätigen den Therapieeffekt des Selbstversuchs. Das ist zwar erst ein Anfang, belohnt aber die Beharrlichkeit von Hunstein. Selbst freuen konnte er sich über die Früchte seines Engagements nicht mehr; vergangenes Jahr ist er gestorben.

Lesen Sie dazu auch: Amyloidose: Grüntee schützt das Herz

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