Bei BPH überzeugt Kombitherapie

PARIS (grue). Bei Prostatabeschwerden ist eine Kombitherapie mit Dutasterid plus Tamsulosin wirksamer als die Behandlung mit den Einzelsubstanzen. Das belegen erste Ergebnisse einer dreiarmigen Vergleichsstudie.

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An der Studie COMBAT* nehmen 4800 Männer mit mäßig schwerer und schwerer BPH und vergrößerter Prostata teil. Sie erhalten täglich entweder vier Jahre lang 5 mg des 5-Alpha-Reduktasehemmers Dutasterid (Avodart®) plus 0,4 mg des Alpha-Rezeptorenblockers Tamsulosin oder aber jeweils nur eine der beiden Substanzen.

Erste Zwischenergebnisse nach zwei Therapiejahren hat jetzt Professor Claus Roehrborn aus Dallas in den USA vorgestellt. So ging bei zwei von drei Männern aus der Gruppe mit der Kombitherapie die Stärke der Prostatabeschwerden um mindestens 25 Prozent zurück, sagte Roehrborn auf einer Veranstaltung von GlaxoSmithKline in Paris.

Bei diesen Patienten ist der Wert auf der Internationalen Prostatasymptomskala IPSS (maximal 35 Punkte) um 6,2 Punkte gefallen, mit Dutasterid-Monotherapie ging der Wert um 4,9 und mit Tamsulosin-Monotherapie um 4,3 zurück. Der Unterschied war signifikant.

Bereits nach drei Monaten wurde mit der Kombinationstherapie eine relevante Linderung der Symptome um 4,8 Punkte erzielt. Eine ähnliche Wirkung hatten die beiden Monotherapien dagegen erst nach 15 Monaten gehabt.

"Die COMBAT-Studie hat erstmals gezeigt, dass bei Patienten mit stärkerer BPH eine Kombinationstherapie schon im ersten Jahr wirksamer ist als eine Monotherapie", so Roehrborn. Innerhalb dieser Zeit sei zudem das Prostatavolumen in der Gruppe mit der Kombinationstherapie um 25 Prozent gesunken.

Damit war der Rückgang ähnlich stark wie mit Dutasterid allein. In der Gruppe mit Kombinationstherapie brachen fünf Prozent der Patienten die Behandlung ab. Diese Rate war nicht wesentlich höher als in den Gruppen mit der Monotherapie, bei denen der Anteil der Abbrüche jeweils drei Prozent betrug.

COMBAT: Combination of Avodart and Tamsulosin

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