Bei Hüftschmerzen nach Erkältung ist oft Coxitis fugax die Ursache

BADEN-BADEN (skh). Haben Kinder einseitige Hüftschmerzen, so ist die häufigste Ursache dafür eine Coxitis fugax. Die Krankheit tritt meist ein paar Wochen nach einer Erkältung auf und heilt nach einigen Tagen spontan aus. Bei anhaltenden Schmerzen sollte bei den Kindern aber nach einer idiopathischen Femurkopfnekrose gesucht werden.

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Eine Coxitis fugax - auch Hüftschnupfen genannt - ist die häufigste Arthritis bei Kindern im fünften und sechsten Lebensjahr. Sie gilt zwar als postinfektiöse Arthritis, allerdings lässt sich meist kein Erreger nachweisen, wie Dr. Karl-Josef Eßer vom St. Marien-Hospital in Düren berichtet hat.

In den vorausgegangenen vier Wochen hatten die Kinder meist einen banalen Infekt der oberen Atemwege. Sie beginnen dann plötzlich zu humpeln und verweigern das Gehen. Die Beschwerden treten fast immer einseitig auf, sagte Eßer beim MedCongress in Baden-Baden. Typischerweise wirken die Kinder jedoch trotz der Schmerzen nicht schwer krank. Sie haben auch kein Fieber.

CRP und Leukozyten seien meist im Normbereich. Sonografisch lasse sich manchmal ein Gelenkerguss in der Hüfte nachweisen. Eine Röntgenuntersuchung des betroffenen Gelenks sei nur nötig, wenn die Beschwerden länger als eine Woche anhalten. Dann sei die wichtigste Differenzialdiagnose, eine idiopathische Femurkopfnekrose (Perthes-Krankheit) auszuschließen, rät Eßer.

Eltern könnten beruhigt werden, zur Therapie sei die Schonung des Kindes durch Bettruhe ausreichend. Bei starken Schmerzen kann mit einem NSAR wie Ibuprofen behandelt werden. Meist gehen die Beschwerden nach einigen Tagen zurück. Wurde ein Gelenkerguss nachgewiesen, der nach drei Wochen nicht vollständig resorbiert ist, sollten die Kinder erneut per Ultraschall untersucht werden. Die Diagnostik gehe dann in Richtung Perthes-Krankheit, so Eßer.

Leitlinien zu Diagnostik und Therapie bei Erkrankungen des Hüftgelenks unter: http://leitlinien.net/

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